Kongress klopft bei Deutscher Bank an

Ausschüsse des US-Repräsentantenhauses wollen Auskunft zu Donald Trump

Kongress klopft bei Deutscher Bank an

sp New York – Die US-Demokraten nutzen ihre neu gewonnene Mehrheit im US-Repräsentantenhaus, um Details über die Geschäftsbeziehungen der Deutschen Bank zu US-Präsident Donald Trump in Erfahrung zu bringen. Ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses bestätigte am Donnerstag, dass dem Institut eine offizielle Anfrage des Finanzausschusses und des Geheimdienstausschusses der Kongresskammer zugegangen sei. Zuvor hatte Adam Schiff, ein Abgeordneter der US-Demokraten, der Anfang Januar den Vorsitz des Geheimdienstausschusses übernommen hat, angekündigt, dass er mit seiner Parteikollegin Maxine Waters zusammenarbeiten werde, die seit drei Wochen den ähnlich einflussreichen Finanzausschuss leitet.Waters hatte bereits kurz nach der Kongresswahl im November angekündigt, dass sie sich für die Deutsche Bank und ihre Verbindungen zu Donald Trump interessiert. “Wir wollen ein paar Dinge darüber wissen”, sagte sie im Interview mit Bloomberg TV (vgl. BZ vom 9.11.2018). Bereits im Frühjahr 2017 gehörte sie zu den Unterzeichnern eines Briefes an den damaligen Bankchef John Cryan, in dem mehrere Kongressabgeordnete den CEO der Deutschen Bank aufforderten, interne Erkenntnisse im Zusammenhang mit einer Geldwäsche-Affäre in Russland offenzulegen. Waters und ihre Parteifreunde erbaten damals Auskünfte über die früheren und aktuellen Geschäftsverbindungen der Bank zu Trump. Ausdrücklich wollten die Abgeordneten wissen, ob Kredite der Bank an Firmen des Immobilienunternehmers von der russischen Regierung garantiert wurden (vgl. BZ vom 26.5.2017). Die Deutsche Bank gab unter Verweis auf das Bankgeheimnis keine Auskunft. Als Vorsitzende des Finanzausschusses hat Waters seit dem Jahresanfang ebenso wie Schiff weitreichende Befugnisse und kann Zeugen vor den Kongress laden. Auch Danske weckt InteresseDie Nummer 1 der Republikaner im Finanzausschuss, Patrick McHenry, hat von Bankchef Christian Sewing derweil Auskunft darüber erbeten, welche Sicherheitsvorkehrungen die Deutsche Bank gegen Geldwäsche vornimmt. Er bezog sich dabei auch auf eine Untersuchung der US-Notenbank im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandal bei Danske Bank. Die Deutsche Bank hat Medienberichte über eine offizielle Untersuchung der Fed in dieser Woche dementiert. US-Demokraten im Senat hatten den republikanischen Leiter des Bankenausschusses im Dezember aufgefordert, eine Untersuchung gegen die Bank einzuleiten (vgl. BZ vom 14.12.2018).