Kooperativ statt disruptiv

Wie Finanzdienstleister an modernen B2B-Lösungen der Fintechs partizipieren können

Kooperativ statt disruptiv

Sarah BrylewskiChief Marketing Officer und Geschäftsführer ayondo GmbHDie Zeit rast – das Verhalten von Konsumenten hat sich verändert. Knapp 3 Milliarden Menschen sind inzwischen über Social Networks miteinander verbunden. Die jährliche Wachstumsrate beträgt 30%. Mit 46% Social-Media-Nutzung in der Bevölkerung liegt Deutschland noch weit hinter den Vereinigten Emiraten mit 99% oder der asiatischen Region mit rund 70%. Hierzulande besteht also noch Potenzial nach oben. Erkennbar ist aber, in welche Richtung es geht. Eine McKinsey-Studie zum Konsumentensektor 2030 prognostiziert vier Megatrends:- die Veränderung der Käufer mit der größer werdenden Mittelschicht und den Millennials- geopolitische Veränderungen mit der Verschiebung der Wirtschaftskraft nach Asien- neue Muster im Einkaufsverhalten mit zunehmender Personalisierung und dem Fokus auf dem bequemen, mobilen Einkaufserlebnis sowie nicht zuletzt – die Veränderungen durch technologische EntwicklungenIm Finanzbereich werden diese Veränderungen speziell geprägt durch einen Vertrauensverlust seit den Krisenjahren gepaart mit Kundenforderungen nach Selbstbestimmung und minimalen Kosten. Der Druck zum Umbruch steigt. Wollte die Bankenbranche nicht eigentlich in Ruhe umstrukturieren? Schon muss man wieder die neuesten Trends aufspüren, um den Anschluss nicht zu verpassen. Gemach, möchte man den traditionellen Finanzdienstleistern fast zurufen, denn es gibt sie schon, die neuen Business-Modelle, die innovativen Technologien, die mobilen Applikationen. Die Autoindustrie hat es uns bereits vorgemacht: Toyota und Uber haben eine Partnerschaft verkündet, General Motors und Lyft, VW und Gett, Ford und Baidu. Die alte Industrie und die als disruptiv bezeichneten Geschäftsmodelle vereinen ihre Kräfte, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. So entstehen moderne und zukunftsweisende Entwicklungen mit Win-win-Situationen in Form strategischer Partnerschaften. Fintech-Unternehmen profitieren davon, keine technologischen Altlasten im Gepäck zu haben, kein teures Filialnetz unterhalten zu müssen und herkömmliche Businessmodelle nicht schützen zu müssen. Klassische Finanzdienstleister hingegen besitzen derzeit noch die Reichweite und damit Relevanz durch ihre Bestandskunden. Ein Beispiel, wie das Thema Geldanlage modern gedacht werden kann, ist Social Trading. Bereits erfolgreiche Geschäftsmodelle aus den Bereichen Social Media und digitale Marktplätze sind Vorbild für diese junge Form der Geldanlage. Experten stellen hierbei ihre Anlagestrategien auf einer Plattform zur Verfügung, und Privatanleger können per Mausklick automatisiert diesen Handelssignalen in ihrem Depot folgen. Damit wird Investieren selbstbestimmt, transparent, effizient, online und mobil. Wie gemacht für die heutige Zeit. Über 40 % der Social-Trading-Nutzer in Deutschland sind bei ayondo aktiv, dem einzigen White-Label-fähigen Social-Trading-Anbieter. So arbeitet die Financial-Technology-Gruppe gerade neben dem geplanten Börsengang in der Fintech-Hochburg Singapur und diversen Kooperationsprojekten im asiatischen Raum auch an einem Joint Venture mit einer europäischen Großbank. Von der Zusammenführung beider Welten werden insbesondere die Kunden profitieren, durch transparente, bedienerfreundliche und mobile Produkte.