Credit Suisse

Krankhafte Rivalität

Das dreiste und dem guten Ruf der Credit Suisse überaus abträgliche Ge­schäftsgebaren hat seinen Ur­sprung vermutlich in einer Art kollektivem­ Minderwertigkeitsgefühl.

Krankhafte Rivalität

dz

Was hat die korrupte Finanzierung einer Thunfischjägerflotte in Mosambik mit der Beschattung von Managern in Zürich oder Singapur zu tun? Beides sind deutliche Zeichen von Sittenverfall – ein Phänomen, das unter dem Dach der Credit Suisse leider schon seit geraumer Zeit zu beobachten ist. Das dreiste und dem guten Ruf der Bank überaus abträgliche Ge­schäftsgebaren hat seinen Ur­sprung vermutlich in einer Art kollektivem­ Minderwertigkeitsgefühl. Seit 50 Jahren hechelt die einst größte Schweizer Bank der Rivalin UBS hinterher. Aus dieser anfänglich gesunden Rivalität hat Credit Suisse im Lauf der Zeit einen krankhaften Ehrgeiz entwickelt. Die Erfolgsanstrengungen sind primär darauf ausgelegt, das Ansehen der eigenen Firma in den Augen der Konkurrenz zu steigern, statt dem eigentlichen Unternehmenszweck zu dienen. Das ist die Grundlage von „Moral Hazard“, das Verhalten von Wirtschaftssubjekten, die auf besonders riskante Geschäfte setzen. Sie gewichten die Chancen aufgrund ihrer einseitigen Ausrichtung systematisch höher als die Risiken, wie im Fall Credit Suisse zu beweisen war.

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