Kreditbanken spüren die Flaute

Neugeschäft wächst deutlich schwächer - Verband: Investitionen kühlen ab

Kreditbanken spüren die Flaute

fir Frankfurt – Die Kreditbanken in Deutschland spüren die Konjunkturabkühlung. Zwar haben sie das Kreditneugeschäft im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,9 % auf 80,8 Mrd. Euro erweitert, doch klafft die Entwicklung in der Konsum- und in der Investitionsfinanzierung auseinander. Legte das Kreditneugeschäft mit Verbrauchern um 4,2 % auf 32,6 Mrd. Euro zu, so ging es mit Unternehmen um 4,1 % auf 7,6 Mrd. Euro zurück. Weniger stark war hier der Rückgang in der Kfz-Finanzierung, die den größten Anteil am Geschäft mit Firmen hat. Sie schwand um 1,6 % auf 4,0 Mrd. Euro. “Die aktuelle Wirtschaftslage kühlt die Investitions- und Finanzierungstätigkeit der Unternehmen ab”, wurde Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes, am Mittwoch in einer Mitteilung wiedergegeben.In der ersten Hälfte 2018 war das gesamte Kreditneugeschäft noch um 4,9 % auf 77,3 Mrd. Euro gewachsen. Das Firmen-Neugeschäft hatte im Vergleich mit 2017 um 2,6 % auf 8 Mrd. Euro zugelegt. Kfz-Finanzierungen machten davon mit 4,3 Mrd. Euro den Löwenanteil aus (+1,0 %).Die neuen Ausreichungen an Händler stiegen aktuell derweil um 1,5 % auf 39,7 Mrd. Euro. Damit entfällt fast die Hälfte des Neugeschäfts auf Einkaufsfinanzierungen, zum Beispiel für Vorführwagen. Wie bei den Unternehmen waren auch bei den Verbrauchern Kfz-Finanzierungen weniger gefragt, nahmen sie doch um 0,5 % ab. Das Wachstum war hier vielmehr auf Kredite zur freien Verwendung zurückzuführen, teilte der Bankenfachverband mit, in dem sich 52 Finanzierer von Konsum- und Investitionsgütern zusammengeschlossen haben. Zu den Mitgliedern zählen beispielsweise Deutsche und Commerzbank, ING, Hanseatic Bank und die Autobanken. Nach eigenen Angaben vergeben die Kreditbanken mehr als zwei Drittel aller Ratenkredite. Dem Verband steht seit Mai Frederik Linthout, Geschäftsführer der Gefa Bank, vor. Er folgte auf Jan W. Wagner.