Kreditgenossen verteidigen ihr Geschäftsmodell

Verbände weisen Aufforderungen von Notenbank- und Aufsichtsseite zurück

Kreditgenossen verteidigen ihr Geschäftsmodell

“Es ist schon zynisch, von unseren Genossenschaftsbanken, die am Markt erfolgreich sind, ein neues Geschäftsmodell einzufordern, weil die Bürokratie zunehmende Kosten erzeugt”, sagt Barkey. Wer neue Geschäftsmodelle fordere, aber bestehende erfolgreiche Geschäftsmodelle erschwere, handele volkswirtschaftlich gesehen zumindest grob fahrlässig. “Selbst die Wurst vom Brot zu ziehen und sich dann darüber zu beschweren, dass keine mehr draufliegt, kann kein Zukunftsmodell sein.” Bockelmann fügt hinzu, die Institute seien “felsenfest von der Zukunftsfähigkeit ihres Geschäftsmodells überzeugt”. Das dächten sich nicht die Vorstände aus, sondern diese Überzeugung sei durch die täglichen Kundenkontakte und die Geschäftsentwicklung fundiert.Wie die Verbandsoberen berichten, erleben ihre Mitgliedsbanken derzeit eine regelrechte Fusionswelle. Im 13 Bundesländer umfassenden Gebiet des Genossenschaftsverbandes gab es in diesem Jahr 18 Fusionen, acht sind angemeldet. “Es werden am Ende deutlich mehr sein. Wir sehen auch Dreierfusionen, in einer Region sogar schon eine Viererfusion”, so Bockelmann. Barkey zählt im RWGV-Gebiet sieben Fusionen für 2016 und 16 Anmeldungen.Auch die beiden Prüfungs- und Beratungsverbände sowie Bildungsträger selbst – zwei von noch fünf Regionalverbänden der Genossenschaften – stehen vor der Fusion, die im April beschlossen werden soll. Vorstandsvorsitzender des fusionierten Verbandes soll zuerst Bockelmann (59) werden, Anfang 2018 soll Barkey (55) an die Spitze rücken.—– Interview Seite 3