Kreditgeschäft in Westfalen boomt
ak Köln – Der Liquiditätsbedarf der Firmenkunden schlägt sich deutlich in den Zahlen der westfälischen Sparkassen nieder. Die Institute sagten Unternehmen und Selbständigen im ersten Halbjahr mit 6,45 Mrd. Euro rund 28 % mehr Kredite zu als im Vorjahreszeitraum. Ein Großteil des Anstiegs entfiel auf KfW-Förderdarlehen, die 1,24 Mrd. Euro ausmachten. An Tilgungsleistungen setzten die Sparkassen bei gewerblichen Kunden 321 Mill. Euro aus. Zur Risikovorsorge wollten sich die Westfalen im Gegensatz zu den Südwest-Sparkassen, die am Vortag von einer Verdreifachung der Vorsorge berichtet hatten, noch nicht äußern.Die Präsidentin des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe (SVWL), Liane Buchholz, forderte die Unternehmen auf, neben Förderkrediten auch Eigenkapitalinstrumente in den Blick zu nehmen. Unternehmen müssten ihre Investitionsfähigkeit sichern, wenn die Auswirkungen der Pandemie zurückgehen: “Dafür können Eigenkapitalinstrumente, die die Förderbanken anbieten, der bessere Weg sein.” Stark angestiegen ist auch die Sparquote. Unternehmen bauten den Einlagenbestand um 9 % auf 18,6 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten aus, Privatkunden legten 3,4 % mehr zurück und kamen auf 83,9 Mrd. Euro. Die Wertpapierumsätze bei den Sparkassen legten nach dem Kursrutsch im April und Mai um 50 % zu.