Kreditplattform geht das Funding aus
Fintech
Creditshelf
befindet sich
in Schwierigkeiten
bg Frankfurt
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Bei dem auf digitale Kredite für kleine und mittlere Unternehmen spezialisierten Fintech Creditshelf hat sich im vierten Quartal aufgrund fehlender Funding-Kapazitäten eine erhebliche Abschwächung des Geschäfts ergeben. Einer Mitteilung zufolge brach das vermittelte Volumen auf 21 Mill. Euro ein, nachdem es im Vorjahresabschnitt noch 56 Mill. Euro waren. Dabei kann sich Creditshelf nicht über mangelnde Nachfrage beschweren, stieg das Volumen angefragter Kredite im Gesamtjahr doch um 16% auf knapp 2 Mrd. Euro. Im Geschäftsbericht wird auf „reduzierte verfügbare Refinanzierungsmittel” verwiesen. An der Stelle war ein Engpass eingetreten, nachdem der Partner Amsterdam Trade Bank vor einem Jahr in die Insolvenz schlitterte.
Um den Engpass zu beheben, hatte Creditshelf im November Goldman Sachs als neuen Partner vorgestellt, der 100 Mill. Euro zur Verfügung stellen will. Die Krux: Dieser Deal war bis Ende April nicht endgültig vollzogen, da Großaktionär Rolf Elgeti über sein Vehikel Obotritia Capital die zugesagten 40 Mill. Euro noch nicht eingezahlt hat. Die Goldman-Linie steht aber nur zur Verfügung, wenn Obotritia dabei ist. Mit Verstreichen der Frist Ende April für den Geschäftsbericht 2022 sah sich Creditshelf gezwungen, auf das Risiko einer Bestandsgefährdung hinzuweisen. Man befinde sich in Gesprächen mit weiteren Parteien, heißt es. Für den 2022er-Abschluss hat Creditshelf ein Testat als “going concern” erhalten, also mit Fortführungsprognose.