Kreditwirtschaft zieht bei Nachhaltigkeit mit

NRW-Banken mahnen verlässlichen Rahmen an

Kreditwirtschaft zieht bei Nachhaltigkeit mit

ab Köln – Säulenübergreifend stellt sich die Kreditwirtschaft in Nordrhein-Westfalen hinter die von Politik und Gesellschaft aufgestellten Nachhaltigkeitsziele. “Die Transformation zur Nachhaltigkeit ist kein vager Trend, sondern eine gesamtgesellschaftliche Veränderung”, betonte Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe (SVWL), auf dem zweiten Bankentag NRW. Die Kreditwirtschaft steht dabei im Zentrum, denn an ihr ist es, die Transformation zu finanzieren. Der Green Deal der Europäischen Union bedeute allein für Nordrhein-Westfalen ein Investitionsvolumen von 12 Mrd. Euro, machte die SVWL-Präsidentin die Rechnung auf.Nach Einschätzung von Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands, sind gerade regionale Kreditinstitute – allen voran Sparkassen und Genossenschaftsbanken – wie keine anderen geeignet, die Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation zu begleiten. Allerdings benötige die Wirtschaft verlässliche Rahmenbedingungen. Dabei müsse auch sichergestellt werden, dass der Kreditwirtschaft keine regulatorischen Hürden in den Weg gestellt würden. Auch Siegfried Mehring, Vorstand des Genossenschaftsverbands, stellte auf die Bedeutung des regulatorischen Rahmens ab. “Wir brauchen Regulierung und Orientierung, die den Unternehmen aber auch Luft zum Atmen lässt”, forderte er. Breuer mahnte zugleich an, dass kein Unternehmen bei der Transformation zurückgelassen werden dürfe.Aus Sicht von Andre Carls, dem Vorsitzenden des Bankenverbandes NRW, kommt mit der Taxonomie der EU ein verbindliches Regelwerk, mit dem sich alle Unternehmen beschäftigen müssen. Wichtig sei dabei ein abgestimmtes Vorgehen der europäischen und nationalen Institutionen, um zu verhindern, dass die politischen Wünsche mit den Anforderungen an die Finanzmarktstabilität kollidierten.”Einen Mangel an Planungssicherheit” kann Carola von Schmettow, Chefin der deutschen HSBC, dagegen nicht ausmachen. Das Thema sei schon längst in den Vorstandsetagen angekommen. Der Druck komme von der Anlageseite. Von daher sei ein einheitlicher Standard geboten, sonst stelle jeder Anleger seine eigene Regeln auf.