Kryptobranche legt "Stablecoins" auf

Anlehnung an Dollar, Euro und IWF-Reservewährung

Kryptobranche legt "Stablecoins" auf

bg Frankfurt – Um die Kryptowährungen inhärente Volatilität auszuschalten, haben einige Start-ups begonnen, Konzepte für sogenannte “Stablecoins” zu entwerfen. Das sind Coins oder Token, deren Wert in der Regel 1:1 an eine Zentralbankwährung gekoppelt ist, die auf internationalem Parkett auch als Reservewährung dient.Bislang bekanntester Stablecoin ist Tether, der angelehnt ist an den US-Dollar und aktuell auf eine Marktkapitalisierung von 2,8 Mrd. Dollar kommt. Allerdings gibt es bislang keine Buchprüfung dafür, dass bei Tether für jeden Token auch ein Dollar hinterlegt ist. Das ist beim ersten an den Euro gekoppelten Stablecoin “EURS” von der auf Malta ansässigen Stasis hingegen der Fall. Eingehende Gelder und Wertpapiere, für die im Gegenzug Token ausgegeben werden, parkt Stasis in Geldmarktfonds. Das Projekt ist gerade angelaufen und hat noch keine hohen Volumina. Denkbar ist der Einsatz eines solchen mit echten Währungen hinterlegten Coin zum Beispiel im Collateral Management, sobald diese selbst auf Blockchain-Systemen laufen – daran arbeiten einige Wertpapierverwahrer und Settlement-Systeme.Das wohl größte Stablecoin-Projekt ist Saga aus den USA, die über eine in der Schweiz angesiedelte Stiftungsstruktur operiert. Saga besitzt vom Start weg einen gewissen Vertrauensvorschuss, denn die Gründer um CEO Mark Tluszcz (Mangrove Capital) gelten als gestandene Finanzmarktprofis, die unter anderem Jacob A. Frenkel, den Chairman von J.P. Morgan Chase International, und Wirtschaftsnobelpreisträger Myron Scholes für den Beirat gewinnen konnten.Dabei soll der Saga-Coin “SGA” über einen Mix an eingezahlten Währungen die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) replizieren. Um die Token-Notiz stabil zu halten, sollen die Gelder aus dem Reservefonds je nach Marktlage eingesetzt werden. Es sind SDR im Wert von rund 290 Mrd. Dollar im Umlauf. Der SGA soll für Handelszwecke eingesetzt werden.Im innersten Zirkel der Kryptobranche werden weitere Stablecoin-Projekte angestoßen: So wurde am Mittwoch bekannt, dass die Branchengröße Binance eine 32-Mill.-Dollar-Finanzierung für den Aufbau des Stablecoin “Terra” unterstützt, der in einem koreanischen E-Commerce-Netz eingesetzt werden soll. Und das Start-up Havven beabsichtigt, seinen “nUSD”-Token auf dem noch im Aufbau befindlichen Blockchain-Netz EOS anzubieten. Das soll bis Ende 2018 passieren.