Kryptoderivate-Volumen steigt

Neue europäische Handelsplätze ziehen vor allem Institutionelle an

Kryptoderivate-Volumen steigt

bg Frankfurt – Daten des Dienstleisters Skew zufolge hat das Volumen von Kryptoderivaten in den vergangenen Monaten stark zugenommen. So verzeichnete die US-Börse CME, die im Tandem mit der CBOE im vergangenen Jahr erste Bitcoin-Future-Kontrakte auf den Markt brachte, in den Monaten April und Mai neue Rekordvolumina mit 4,6 Mrd bzw. 6,8 Mrd. Dollar.Dabei dürfte die CME von zwei Dingen profitiert haben: Zum einen will sich Konkurrent CBOE mangels Liquidität für seine Kontrakte aus dem Geschäft zurückziehen, was die institutionelle Nachfrage bei der CME bündelt. Zum anderen haben steigende Notizen an den (unregulierten) Spotmärkten dafür gesorgt, dass das Interesse am Kryptowährungshandel allgemein steigt.Davon profitieren die Derivate mit Bitcoin als underlying. Einen solchen Optionshandel kann man auch an zwei Handelsplätzen in Europa durchführen: Das ist zum einen die in London ansässige Crypto Facilities, die kürzlich für geschätzte 80 Mill. Dollar vom US-Kryptohändler Kraken aufgekauft wurde. Skew zufolge wurden über Crypto Facilities im Mai bislang Kontrakte im Volumen von mehr als 800 Mill. Dollar gehandelt. Im April waren es gut 370 Mill. Dollar, nachdem der März unter 200 Mill. Dollar geblieben war.Steil nach oben geht das Handelsvolumen beim Start-up Deribit. Im April wurde die Marke von 500 Mill. Dollar genommen, im Mai befindet man sich mit knapp 600 Mill. Dollar auf Rekordkurs, noch bevor die aktuelle Handelswoche beendet ist. Dabei fokussiert der Handel über die Deribit-Plattform bislang auf die klassischen Handelstage Montag bis Freitag, zeigen granulare Daten von Skew. Die Tatsache, dass der Löwenanteil der Aktivitäten wochentags stattfindet, deutet dem Branchendienst Diar zufolge darauf hin, dass sich vor allem die institutionelle Klientel auf den Derivatehandelsplätzen tummelt. Amsterdam als DrehkreuzDeribit hat sich in Amsterdam niedergelassen, wo viele auf Handelsaktivitäten zielende Fintechs Anschluss an das Kapitalmarktumfeld suchen – Frankfurt ist in der Hinsicht eine Wüste. Mitte 2016 als Futures- und Optionshandelsplatz gegründet, hat Deribit ein Feature eingeführt, das von Regulatoren kritisch beäugt werden dürfte: Für Händler stehen Chatrooms zur Verfügung, in denen man sich über das Pricing verständigen kann, bevor man das Geschäft dann über Deribit abwickelt. Für Geschäfte wie Blocktrades ist solch ein Vorgehen allerdings üblich.