Kryptohandel nimmt Konturen an

Stuttgarter Digitalbörse bindet Bankhaus Scheich als Liquiditätsspender an

Kryptohandel nimmt Konturen an

lee Frankfurt – Anleger, die an der Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) Bitcoin gegen Euro handeln wollen, können sich auf bessere Kurse freuen. Wie die Tochter der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse am Montag mitteilte, hat sie gut ein Jahr nach dem Einstieg in den Kryptohandel das Bankhaus Scheich als weiteren Liquiditätsspender in diesem Geschäftsfeld angebunden. Es handele sich um den ersten externen Partner, hieß es. Rund um die UhrAn der BSDEX läuft der Handel mit Bitcoin, Ethereum und anderen Krypto-Assets wie Litecoin und XRP laut Eigendarstellung an sieben Tagen die Woche nahezu rund um die Uhr. Offene Orderbücher geben Aufschluss über vorliegende Orders und die aktuelle Marktlage. Die technische Betreibergesellschaft der BSDEX ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Börse Stuttgart mit Axel Springer, Finanzen.net und der SBI Crypto Investment. Zu den Handelsvolumina äußert sich das Unternehmen aus Wettbewerbsgründen nicht.An den Start gegangen ist die Handelsplattform im September 2019, zunächst ebenfalls nur mit dem Bitcoin-Handel, der dann nach und nach um weitere Krypto-Assets erweitert wurde. Auch das Bankhaus Scheich will den Angaben zufolge bald weitere Krypto-Assets in das Angebot aufnehmen. Höhere Handelsqualität Bislang arbeitete die BSDEX nur mit einem Liquiditätsspender. Nur die ebenfalls zur Börse Stuttgart gehörende Euwax stellte dort die An- und Verkaufspreise. Mit der Zahl der Liquiditätsspender steigt die Chance auf einen Trade zu attraktiven Konditionen. “Wir freuen uns, dass das Bankhaus Scheich nun als Liquiditätsspender angebunden ist und die Handelsqualität an der BSDEX weiter erhöht”, so Maximilian von Wallenberg, Geschäftsführer der BSDEX.Das 1987 gegründete Bankhaus Scheich expandiert seit Anfang des Jahres gezielt in neue, digitale Geschäftsfelder. Versuchte es sich zunächst als erster Anbieter in Europa darin, einen Dax-Wert in der Blockchain abzubilden (vgl. BZ vom 12. Februar), schloss es im August bereits eine umfassende Kooperation mit dem Kryptoverwahrer Finoa, um Family Offices, Vermögensverwaltern, Assetmanagern und anderen institutionellen Anlegern den Einstieg in das zunehmend gefragte Geschäftsfeld zu ebnen.Beim Kryptohandel an der BSDEX kommt Finoa indes nicht zum Zuge. Für die Verwahrung der Kryptowährungen nimmt das Bankhaus Scheich hier die Dienstleistungen des Startups Blocknox in Anspruch, einer Tochter der Börse Stuttgart Digital Ventures. Blocknox hat bei der BaFin eine Verwahrlizenz beantragt, da es aber bereits seit der Anfang des Jahres in Kraft getretenen Regulierung des Geschäftsfelds als Kryptoverwahrer tätig war, fällt es unter das sogenannte Grandfathering, darf die Dienstleistung also auch schon vor dem Erhalt einer offiziellen Lizenz anbieten (vgl. BZ vom 18.12.2019).Für Björn Weigel, Head of Digital Assets beim Bankhaus Scheich, ist die Kooperation mit der BSDEX ein logischer und konsequenter Schritt bei Ausbau des digitalen Geschäfts. “Wir sind überzeugt, dass wir zusammen mit diesem sehr innovativen Partner und unserer Expertise aus über 35 Jahren Börsenhandel die aufstrebende Assetklasse Kryptowährungen auch für regulierte Banken und Finanzdienstleister zugänglich machen werden”, lässt er sich in der Mitteilung zitieren.