"Kunden wollen immer in Immobilien investieren"

Auch der Robo-Advisor Liqid entdeckt das Segment

"Kunden wollen immer in Immobilien investieren"

jsc Frankfurt – Knapp drei Jahre nach Marktstart weitet der Berliner Online-Vermögensverwalter Liqid das Geschäftsmodell aus. Künftig führt das Unternehmen wohlhabende private Anleger an Immobilien heran: Die “Liqid Real Estate” soll dabei innerhalb von zehn bis dreizehn Jahren in ausgewählte institutionelle Immobilienfonds investieren und somit den Anlegern ein Segment zugänglich machen, das sonst nur Großinvestoren offensteht. Nach Start des Vehikels mit einem Zielvolumen von etwa 30 Mill. Euro sollen womöglich weitere Einheiten folgen, sagte Firmenchef und Gründer Christian Schneider-Sickert zur Wochenmitte in Frankfurt. “Kunden wollen immer in Immobilien investieren.”Liqid hat ein zweigeteiltes Geschäftsmodell: Sie ist einerseits ein Robo-Advisor, der das Geld der Anleger in ein Portfolio aus Wertpapierfonds überführt. Andererseits ermöglicht die Gesellschaft die Geldanlage in Sachwerte und kooperiert dabei mit HQ Trust, der Vermögensverwaltung der Unternehmerfamilie Harald Quandt. Dabei investiert Liqid bereits in Fonds für Beteiligungen (Private Equity) und weitet das Konzept nun auf Immobilien aus. Die Schwelle für Anleger liegt bei 100 000 Euro im Robo-Advisory und bei 200 000 Euro für Sachwerte.Die neue Tochter sieht jährliche Kosten von rund 1,3 % für Verwaltung, Gründung und die ausgewählten Fonds vor. Um eine Rendite von 5 % nach Kosten erreichen zu können, soll das Geld in Objekte jenseits des weitgehend sicheren Core-Segments investiert werden. Milliardenschwelle liegt fernUm nachhaltig profitabel zu sein, reiche ein Volumen von 1 Mrd. Euro aus, sagte Schneider-Sickert. Derzeit bringt Liqid davon offenbar weniger als die Hälfte auf die Waage – genaue Zahlen nennt das Unternehmen nicht. Das Haus, das im September von der Londoner Toscafund und bestehenden Eignern wie HQ Trust, Project A und Dieter von Holtzbrinck Ventures insgesamt 33 Mill. Euro erhalten hat, schreibt somit noch rote Zahlen. “Mittelfristig” will Liqid in die Gewinnzone rücken.