La Banque Postale will sich diversifizieren
wü Paris
Die französische Postbank La Banque Postale (LBP) will nach der Übernahme des Versicherers CNP Assurances vor einem Jahr eine Bank wie jede andere werden. Sie will sich deshalb stärker diversifizieren und auch im Ausland stärker werden. Als Beispiele für die Aktivitäten, die LBP dafür stärker entwickeln will, nannte Bankchef Philippe Heim bei der Vorstellung des neuen Strategieplans Konsumkredite, Assetmanagement und Bankdienstleistungen für Gebietskörperschaften oder Unternehmen. So soll die Vermögensverwaltungssparte LBPAM ihr verwaltetes Vermögen bis 2025 von 50 Mrd. Euro auf 70 Mrd. Euro steigern. Die Bestände der Konsumkredite wiederum sollen im selben Zeitraum um 40% zulegen. Im Privatkundengeschäft will LBP den Anteil der Großkonten steigern und den Kundenstamm mittlerer und kleinerer Unternehmen verdoppeln.
Gleichzeitig soll die im Juli 2019 lancierte Onlinebank My French Bank 2025 auf 1,5 Millionen Kunden kommen. Ende 2020 hatte sie 280000 Kunden. Zudem sollen 2025 internationale Aktivitäten 20% der Einnahmen statt wie bisher 15% ausmachen. Dabei will sich LBP auf die übernommene Versicherung CNP stützen, die zuletzt 34% ihrer Einnahmen in Brasilien und 21% in Italien generierte. CNP könnte laut Reuters jetzt in Italien die Beteiligung des Konkurrenten Aviva in Höhe von 51% an einem Joint Venture mit Generali kaufen. Insgesamt will LBP die Einnahmen 2025 von zuletzt 7,7 Mrd. Euro um jährlich 3% steigern, während die Aufwand-Ertrags-Relation von zuletzt 70,2% auf rund 60% sinken soll. Die Bank will 3,4 Mrd. Euro in die Digitalisierung investieren und statt wie andere Banken Filialen zu schließen von den insgesamt 7700 Filialen rund 300 bis 400 pro Jahr renovieren.