Lage der Volksbank von Bari verschärft sich

Institut braucht bis zu 1,5 Mrd. Euro - Schnelle Hilfe

Lage der Volksbank von Bari verschärft sich

bl Mailand – Die Situation bei der Volksbank von Bari hat sich noch einmal deutlich verschärft. Offenbar auf Drängen der Europäischen Zentralbank (EZB) soll das Institut, das seit einer Woche unter staatlicher Zwangsverwaltung steht, noch in diesem Jahr rund 400 Mill. Euro allein vom Einlagensicherungsfonds FITD der italienischen Privatbanken erhalten, dessen Vertreter am Freitag zu einer Sitzung zusammenkamen. Der Staat hat in einem Dekret zusätzlich bis zu 900 Mill. Euro für die Rettung der Bank durch die staatliche Bank Mediocredite Centrale (MCC) zur Verfügung gestellt. Inzwischen wird damit gerechnet, dass der Kapitalbedarf bis zu 1,5 Mrd. Euro betragen könnte. Bisher war man von 1 Mrd. Euro ausgegangen.Zusammen mit KPMG sowie Mediobanca und Oliver Wyman als Berater der Volksbank von Bari erörtert der FITD, wie dem Institut am schnellsten geholfen werden kann. Als wahrscheinlich gilt die Ausgabe einer nachrangigen Anleihe. Die EZB soll auf eine rasche Lösung dringen, weil das Institut deutlich unter die Mindestkapitalquote gerutscht ist. Formal ist die Banca d’Italia zuständig, doch die EZB beobachtet die Lage dem Vernehmen nach genau. Der FITD ist noch mit 1,7 Mrd. Euro ausgestattet. Falls sich die Situation verschärfen sollte, müssten die Banken womöglich zusätzlich zur Kasse gebeten werden.Die Staatsanwaltschaft Mailand ermittelt wegen Betrugs in zahlreichen Fällen. Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri versprach geschädigten Sparern Entschädigung, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Der Minister verlangt auch Aufklärung durch die Banca d’Italia, die unter Beschuss geraten ist. Unterdessen ist die Banca Base pleitegegangen. Es laufen Ermittlungen gegen die Verantwortlichen wegen betrügerischen Bankrotts und der Verbreitung falscher Informationen.