Landesbanken auf Wachstumskurs
ski Frankfurt – Für die Landesbanken war das Jahr 2017 ein Wendepunkt. Erstmals seit 2007 ist ihr Geschäftsvolumen wieder leicht gewachsen, und zwar um 1,1 % auf 819 Mrd. Euro. Zuvor hatten die Landesbanken die Summe ihrer Aktiva und Passiva seit 2008 fast halbiert, indem sie vor allem das sogenannte Kreditersatzgeschäft massiv zurückfuhren und nicht mehr als Kerngeschäft erachtete Segmente aufgaben. Nun träten für die regionalen Spitzeninstitute der Sparkassen die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells und der Ausbau der Geschäfte mit großen und mittelständischen Unternehmen in den Vordergrund, heißt es im Finanzbericht der Gruppe, den der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Donnerstag vorgelegt hat. Für 2018 gingen die Landesbanken von einer stabilen Geschäftsentwicklung und etwa gleich guten Ergebnissen wie im Vorjahr aus. Voraussetzung dafür sei, dass die deutsche Wirtschaft das positive Momentum des guten Jahres 2017 im Wesentlichen beibehalten könne.Die aktuell 385 Sparkassen, sechs Landesbank-Konzerne, acht Landesbausparkassen, DekaBank, Berlin Hyp, Deutsche Leasing, öffentliche Versicherer, Deutscher Sparkassenverlag, Finanz Informatik und andere Verbundunternehmen mit zusammen 312 800 (i. V. 321 600) Beschäftigten bilden eine der größten Finanzgruppen der Welt. Die Bilanz ist 2,1 Bill. Euro schwer, das Geschäftsvolumen 2,8 Bill. Euro. Zum Vergleich: Die Bilanzsumme der Deutschen Bank beträgt 1,4 Bill. Euro. Während die Blauen 2017 ein Eigenkapital von 63 Mrd. Euro zeigten, waren es bei den Roten bilanziell 161,5 Mrd. Euro und aufsichtlich rund 158 Mrd. Euro. Ihre Kernkapitalquote stieg auf 16,3 (15,6) %. Der Bericht zeigt für die Sparkassen beziehungsweise für die Gruppe teilweise Marktanteilseinbußen. An den gesamten Unternehmenskrediten der Branche von 1,4 Bill. Euro halten Sparkassen und Landesbanken aber immer noch einen hohen Anteil von 41,9 %. Bei den Konsumentenkrediten sank der Bestand der Gruppe um weitere 3,6 %, während der Gesamtmarkt um 3,1 % wuchs. Auch bei den Einlagen von Privatpersonen und Unternehmen verloren die Sparkassen an Terrain.Die Ertragslage ist weiter vorzeigbar, auch wenn das Betriebsergebnis vor Bewertung auf 12,4 (13,5) Mrd. Euro sank. Der Jahresüberschuss stieg derweil auf 2,3 (2,1) Mrd. Euro. Davon entfielen 2,1 (2) Mrd. Euro auf die Sparkassen und 188 (4) Mill. Euro auf die Landesbanken. Das Zahlenwerk krankt ein wenig daran, dass es sich um aggregierte, aber unkonsolidierte Daten handelt und außer Sparkassen und Landesbanken nicht durchweg auch alle anderen Unternehmen der Gruppe abgebildet sind.