Landesbanken bauen Pool für Sparkassen-Kreditrisiken auf
Landesbanken bauen Pool für Sparkassen-Kreditrisiken auf
Volumen von bis zu 600 Mill. Euro geplant
Bloomberg Frankfurt
Die deutschen Landesbanken haben mit den Vorbereitungen für einen neuen Pool mit einem Volumen von bis zu 600 Mill. Euro begonnen, mit dem Sparkassen einen Teil ihrer Kreditrisiken gemeinschaftlich vor Ausfällen schützen können. Angesichts der Zunahme von Firmenpleiten rechnen sie damit, dass mehr Sparkassen mitmachen werden als bei einem ähnlichen Pool vor genau einem Jahr. Für den neuen Pool bringen Sparkassen aktuell Kreditrisiken ein, die anschließend geprüft werden. Die Absicherung beginnt dann im Herbst. Zu den Arrangeuren des Baskets zählen neben der BayernLB auch Helaba, LBBW, NordLB sowie SaarLB.
Erste Pools 2004 aufgelegt
Bei den Kreditbaskets bringen Sparkassen ausgewählte Kreditrisiken aus ihrem Bestand ein. Kommt es später zu Ausfällen, stehen alle am Pool teilnehmenden Sparkassen für Verluste gemeinsam gerade. Institute, die mitmachen wollen, zahlen eine Gebühr. Über alle bisher seit dem Startjahr 2004 aufgelegten Pools sind unterm Strich 8,35 Mrd. Euro abgesichert worden. Zuletzt liefen noch fünf Pools mit insgesamt gut 2,8 Mrd. Euro.
Während Großbanken für die Absicherung von Kreditrisiken oft auf Credit Default Swaps (CDS) zurückgreifen können, gibt es diese Option für Sparkassen meist nicht. Bei den typischen Kreditnehmern der Sparkassen handelt es sich um kleine und mittelständische Unternehmen, die am Kapitalmarkt oft nicht vertreten sind. Abgesichert werden meist Blanko-Risiken — also Kreditteile, die nicht schon abgesichert sind, etwa durch Immobilien.
Welche Kreditrisken in die Pools genau einfließen, wissen die jeweils anderen teilnehmenden Sparkassen jedoch nicht. Es handelt sich um sogenannte Blind Pools. „Allerdings haben wir Standards festgelegt, die einzuhalten sind. Jedes Kreditrisiko wird zudem von den Prüfungsstellen der Sparkassenverbände auf seine Qualität geprüft“, sagte Steinmeyer.
Weil die teilnehmenden Sparkassen in unterschiedlichen Regionen tätig seien, werde über die Pools ganz automatisch eine Diversifikation der Risiken erreicht. Beschränkungen zum maximalen Anteil bestimmter Branchen gebe es bislang nicht. Das gelte auch für das Segment Immobilien, das zuletzt angesichts steigender Zinsen unter Druck geraten war.
Seit 2004 hat es insgesamt 137 Millionen Euro an Ausfällen gegeben, von denen 43 teilnehmende Sparkassen betroffen waren. Bei den vier letzten Baskets wurden bislang gar keine Ausfälle verzeichnet.