Arbeitskräftemangel in der Finanzbranche

Landesbanken, Deka, DZ Bank vor Verlust von 8.000 Kollegen

Genossenschaftsbanken und Sparkassen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen durch den demografischen Wandel.

Landesbanken, Deka, DZ Bank vor Verlust von 8.000 Kollegen

Landesbanken, Deka, DZ Bank vor Verlust von 8.000 Kollegen

Bloomberg Frankfurt

Bei den großen Spitzeninstituten von Genossenschaftsbanken und Sparkassen schlägt der demografische Wandel durch. Über die nächsten zehn Jahre werden die fünf Landesbanken, die DekaBank und die DZ Bank zusammen rund 8.000 Mitarbeiter verlieren, weil diese in Rente gehen. Das hat eine Umfrage von Bloomberg ergeben. Die Institute stehen vor großen Herausforderungen und steuern bereits gegen.

Ausreißer NordLB

DekaBank, LBBW und Helaba erwarten, dass in den nächsten zehn Jahren bis zu 30% ihrer Beschäftigten in Rente gehen. Bei SaarLB, BayernLB und DZ Bank sind es zwischen 22% und 17%. Etwas aus der Reihe fällt die NordLB, bei der nur 8% der Mitarbeiter in dem Zeitraum die Rente erreichen dürften. Allerdings hat die Bank auch gerade erst einen großen Mitarbeiterabbau durchlaufen, der viele Frühverrentungen umfasste.

Stefan Brügmann, Bereichsleiter Personal und Recht der Helaba, spricht angesichts des demografischen Wandels von großen Herausforderungen. Gleichzeitig weist die Bank aber auch darauf hin, dass sie im vergangenen Jahr begonnen habe, das Angebot an Praktika, studienbegleitenden Werkstudententätigkeiten und Traineeprogrammen zu erhöhen.. „Bis 2030 ist es unser Ziel, die Gruppe der Mitarbeitenden unter 30 Jahren auf einen Anteil von mindestens 10% zu vergrößern“, sagte Brügmann.

Gezielte Maßnahmen

Auch die LBBW erklärte, dass bereits zahlreiche Maßnahmen, wie beispielsweise gezielte Weiterbildungsprogramme, auf den Weg gebracht worden seien. „Die ergriffenen Maßnahmen zeigen bereits erhebliche Wirkung, so dass die LBBW allein im Jahr 2024 den Effekt des demografischen Wandels überkompensieren konnte“, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Die Bemühungen der Banken spiegeln sich am Stellenmarkt wider. Von den 40.000 Jobs, die Banken und Fintechs etwa im ersten Quartal 2024 öffentlich in Deutschland ausgeschrieben hatten, entfiel ein Viertel auf Nachwuchskräfte, wie Daten des Personalmarktspezialisten Index Gruppe zeigen.

Bei ihrer Suche nach Nachwuchs verlassen sich die Banken aber nicht allein auf Stellenanzeigen. So sprach beispielsweise die DZ Bank mit TikTok-Videos ganz gezielt junge Leute an.

Demografischer Wandel schlägt bei Kreditwirtschaft durch

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