Landessparkasse zu Oldenburg geht mehr ins Risiko

Zinssicherungsgeschäfte werden aufgelöst sowie bei Eigenanlage stärker auf Dividendenpapiere gesetzt

Landessparkasse zu Oldenburg geht mehr ins Risiko

jor Oldenburg – Die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), zweitgrößte niedersächsische Sparkasse, dreht an mehreren Schrauben, um dem Trend zu sinkenden Erträgen durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) entgegenzuwirken. “Zum einen wollen wir versuchen, die Margen zu steigern, zum anderen, den Provisionsüberschuss zu erhöhen”, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Fiand bei Vorlage der Jahresbilanz 2014 in Oldenburg. Weiterhin sei beschlossen worden, in bestimmten Bereichen “ein etwas höheres Risiko zu gehen”. So würden für die nächsten drei Jahre Zinssicherungsgeschäfte aufgelöst.Außerdem soll die Eigenanlage etwas risikoreicher gestaltet werden. “Wir wollen mehr in dividendenstarke Aktien investieren”, so Fiand. Diese beiden Maßnahmen zusammen sollen etwa 3,5 Mill. Euro jährlich mehr Zinsüberschuss bringen. Und zusätzlich sollen, wie in den vergangenen Jahren, neue Kunden für mehr Geschäft sorgen.Im vergangenen Jahr musste die LzO allerdings noch einen Rückgang ihres Zinsüberschusses um 5,5 Mill. Euro auf 167,3 Mill. Euro verkraften. “Dieser Italiener macht uns mit seiner Politik der völligen Abschaffung der Zinsen erheblich zu schaffen”, fand der LzO-Chef deutliche Worte. Auch der Provisionsüberschuss sank durch Sonderfaktoren leicht auf 43,4 Mill. Euro. Dass das Ergebnis nach Bewertung nur leicht auf 37,9 Mill. Euro gesunken ist, war vor allem geringen Wertberichtigungen im Kreditgeschäft zu verdanken.Bei der Digitalisierung des Bankgeschäfts passe man sich den Wünschen der Kunden an. So wurde Ende 2014 ein Kunden-Service-Center gestartet. Auf der anderen Seite wurde die Zahl der personenbesetzten Filialen 2014 von 104 auf 95 reduziert. Über das Service-Center könnten die Kunden auf verschiedenen Wegen, ob Fax oder Social Media, mit der LzO Kontakt aufnehmen, erläuterte Fiand. Im Übrigen seien alle Produkte online verfügbar. Außerdem gebe es für Smartphones eine Sparkassen-App. “Bei uns entscheidet der Kunde, wie er mit uns kommunizieren möchte”, so Vorstandsmitglied Michael Thanheiser.Trotz der Niedrigzinsphase konnte die LzO ihre Einlagenbestände 2014 um 3,6 % auf 6,39 Mrd. Euro steigern. Die Kunden würden allerdings immer kurzfristiger anlegen, sagte Fiand. So seien hiervon rund 40 % täglich verfügbare Einlagen. Das Kreditvolumen hingegen sank um 1,1 % auf 6,66 Mrd. Euro, was vor allem auf die Firmenkunden zurückzuführen war.—– Personen Seite 12