Lautsprecher
bg – Stefan Knoll will gehört werden. Das gilt für ihn ganz persönlich, aber insbesondere in seiner Eigenschaft als Sprachrohr der Deutschen Familienversicherung (DFV), die er im Dezember vorigen Jahres an die Börse geführt hat. Das Umfeld der Platzierung war nicht einfach, aber Knoll fügte sich ins Schicksal und war zu Preiszugeständnissen bereit.Jetzt ist der digitale Versicherer mit den IPO-Erlösen von gut 50 Mill. Euro so ausgestattet, dass der resolute CEO seine Wachstumspläne für das Unternehmen durchziehen kann. Dabei geht Knoll umsichtig vor und allokiert die Mittel nach einem klaren Plan. An der Börse wird die Equity Story noch nicht so honoriert, wie es der 61-Jährige sich vorstellt und das wurmt ihn – immerhin nähert man sich dieser Tage dem Emissionspreis von 12 Euro. Sein Rezept für Kurssteigerungen: Die Liquidität in der Aktie für institutionelle Käufer erhöhen. Dafür wird dann auch die Börsenstory erweitert.Knoll wird aber zur Nervensäge, wenn er wiederholt auf der Konkurrenz rumtrampelt, die einer anderen Start-up-Generation angehört. Ja, die übrigen deutschen Insurtechs mögen mit ihren Einnahmen nicht auf Augenhöhe sein mit der Deutschen Familienversicherung – die aber schon seit mehr als zehn Jahren dabei ist, Policen zu verkaufen. Andererseits hat man schon den Eindruck, dass da was schiefläuft im Markt, wenn einem vier Jahre alten Insurtech wie Lemonade ein Milliardenwert zugebilligt wird, während die DFV eine Marktkapitalisierung von knapp 150 Mill. Euro hat.Der gebürtige Augsburger pflegt einen straffen Führungsstil, wie man ihn von einem Oberst der Reserve erwarten kann. Unter die Gründer ging er Mitte der 90er Jahre, als mit Diatel Direkt das erste Callcenter der deutschen Versicherungswirtschaft gegründet wurde. Der Verkaufserlös wurde dann zur Gründung des digitalen Direktversicherers DFV eingesetzt.In Frankfurt ist die Gesellschaft mit vielen regionalen Partnern verbunden, seit 2010 schon bei der heutigen Premium-Sportmarke Eintracht Frankfurt – zudem als offizieller Versicherungspartner von Eintracht Frankfurt e.V. Auch bei den Fraport Skyliners zählt man als Junior Partner zu den Unterstützern. Hinzu kommt die Fördermitgliedschaft des Städelschen Museums-Vereins e.V.