LBBW bündelt Aktivitäten
Die LBBW will im Geschäft mit kleineren Institutionellen kräftig zulegen. Dazu bündelt die Landesbank ihre in der Kapitalmarktsparte angesiedelte Vermögensverwaltung mit dem der BW-Bank zugeordneten gehobenen Privatkundengeschäft, der Tochter BW-Bank in der neuen Einheit Asset und Wealth Management. bn Frankfurt – Die LBBW legt ihr Assetmanagement und das gehobene Privatkundengeschäft in einem neuen Geschäftsfeld zusammen. LBBW Asset Management, bislang der Kapitalmarktsparte zugeordnet, und das in der Tochter BW-Bank angesiedelte Wealth Management bilden künftig die LBBW Asset und Wealth Management (LBBW AWM), wie die Landesbank mitteilte.Im Assetmanagement steuert die Bank derzeit rund 75 Mrd. Euro, im privaten Vermögensmanagement etwa 35 Mrd. Euro. Die neue Struktur solle “zusätzliche Ertragspotenziale heben und unnötige Doppelarbeiten vermeiden”, teilte die Bank mit. Der Vermutung, der Zusammenführung liege in erster Linie das Streben nach Kostensenkungen zu Grunde, trat ein Sprecher auf Anfrage entgegen. Vielmehr gehe es darum, dem Assetmanagement den Kundenzugang der BW-Bank zu ermöglichen. Zwar werde sich die Bank sicher auch etwa die Strukturen im Back Office anschauen. Netto aber sei ein Personalaufbau geplant. “Wir werden in zwei Jahren nach aktueller Planung mehr Mitarbeiter haben als jetzt”, hieß es.Demnach will das Institut Personal im Vertrieb einstellen, um kleinen institutionellen Investoren, etwa Stiftungen und Family Offices, beispielsweise Spezialfonds anzubieten. Im Stiftungsmanagement vereint die LBBW 10 Mrd. Euro auf sich. Die mit dem Umbau einhergehenden Investitionen bezifferte die Bank nicht. Sie seien aber überschaubar, “da wir auf gewachsene Strukturen aufbauen können, die wir nun optimieren.”Zwar will die Bank die Resultate der neuen Geschäftseinheit offenlegen und in ihren Zahlenwerken ausweisen. Im Berichtswesen und im Controlling indes bleiben Vermögensverwaltung und gehobenes Privatkundengeschäft ihren bisherigen Segmenten zugeordnet. Auch rechtlich werden die Aktivitäten getrennt fortgeführt, schon um das im Assetmanagement versammelte Wertpapier-Sondervermögen von den Kundeneinlagen in der BW-Berichten zu trennen. Von der neuen Struktur unberührt bleiben sollen auch das klassische Filialgeschäft und die Rolle der BW-Bank als Sparkasse in Stuttgart.Der Konzern operiert damit weiter mit den vier Sparten Unternehmenskunden, Immobilien/Projektfinanzierungen, Kapitalmarktgeschäft sowie Private Kunden/Sparkassen. Insbesondere der Retail-Sparte, welche neben dem gehobenen Privatkundengeschäft unter anderem die BW-Bank, das Geschäft mit Firmenkunden und das Fördergeschäft mit Sparkassen umfasst, setzen das Zinstief und hohe Kosten zu. 2019 stieg die Aufwandsquote der Sparte von 94,2 % auf 94,4 % – konzernweit fiel sie von 73,1 % auf 71,8 %. Das Vorsteuerergebnis im Retail-Geschäft brach um 26 % auf 28 Mill. Euro ein.Das neue Geschäftsfeld LBBW AWM wird hauptverantwortlich Thomas Rosenfeld führen, der im Vorstand der BW-Bank das gehobene Privatkundengeschäft verantwortet und nun auch Mitglied der Geschäftsführung der LBBW Asset Management wird. Im Geschäft mit Stiftungen wolle die Bank in den kommenden Jahren deutlich stärker wachsen als der Markt, kündigte er an. Ein weiteres Wachstumsfeld seien nachhaltige Anlagen, von denen die Bank derzeit rund 23 Mrd. Euro steuert. Rosenfeld: “Wir gehen von einer Verdoppelung des Volumens nachhaltiger Assets in den kommenden fünf Jahren aus – und zwar sowohl durch den Zufluss von Neugeldern als auch dadurch, dass Bestandsgelder in Zukunft viel häufiger nach nachhaltigen Kriterien gemanagt werden.” – Personen Seite 12