LBBW taucht in Signa-Insolvenzpapieren bei nur einem Objekt auf
In Insolvenzpapieren der Signa taucht LBBW bei einem Objekt auf
Bloomberg/BZ Frankfurt
Die LBBW taucht in den Insolvenzunterlagen der wohl beiden wichtigsten Signa-Gesellschaften Prime und Development, die Bloomberg einsehen konnte, im Gegensatz zu vielen anderen Kreditinstituten bei nur einem Projekt als Gläubiger auf. Das passt zu Aussagen der LBBW, dass ihr Engagement relativ gering sei.
CFO Münz spricht von "überschaubarem Exposure"
LBBW-Finanzvorständin Stefanie Münz hatte im Interview der Börsen-Zeitung gesagt, dass die Signa-Insolvenz für die LBBW „keinen einschneidenden Default-Event“ darstelle. Die Landesbank verfüge gegenüber Signa über ein “überschaubares Exposure mit einem maximalen Risiko im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich, mit dem wir aber aufgrund unserer Sicherheiten nicht rechnen”.
Gewerbekomplex P1 in Berlin
Bei dem in den Insolvenzunterlagen erwähnten Projekt handelt es sich um das P1 in Berlin. In den Unterlagen der Signa Prime Selection wird die LBBW-Tochter Berlin Hyp als Gläubigerin für das Bauvorhaben geführt. Sie geben Anhaltspunkte für das Engagement einzelner Banken, liefern möglicherweise aber kein vollständiges Bild zum Exposure gegenüber der Signa-Gruppe und verbundenen Parteien.
Hinter dem P1 steckt ein Projekt nahe dem Kaufhaus KaDeWe. Auf dem Gelände eines ehemaligen Parkhauses wollte Signa einen Gewerbekomplex errichten. Der Rohbau steht in Teilen. Die Projektgesellschaft selbst hat Insolvenz angemeldet. Die LBBW wollte sich nicht zu den Angaben in den Gläubigerlisten äußern.
Landesbanken mit Finanzierungen
Jenseits der Immobilienfinanzierung war die LBBW auch an einer 100 Mill. Euro schweren Kreditlinie für Signa Sports United beteiligt. Dieses Engagement hat die Landesbank abgeschrieben. Nord/LB und BayernLB sind mit Finanzierungen in je dreistelliger Millionenhöhe gegenüber der Signa-Immobiliengruppe engagiert, hieß es jüngst mit Verweis auf Insolvenzpapiere. Auch bei der Helaba belaufe sich das Signa-Engagement auf einen – mittleren – dreistelligen Millionenbetrag.
Unter dem Immobilieninvestor René Benko hatte Signa aggressiv expandiert, etwa mit Warenhäusern und Luxushotels. Steigende Zinsen und einbrechende Bewertungen brachten jedoch die Gruppe ins Wanken.