LBS Südwest hält trotz Corona an Prognose fest
spe Stuttgart – Die Landesbausparkasse (LBS) Südwest hat ihre ursprünglichen Jahresziele für 2020 bestätigt. Nachdem das Institut aufgrund der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr eine deutliche Delle im Bauspargeschäft hinnehmen musste, geht der Vorstand mittlerweile wieder davon aus, seine zum Jahresanfang gesetzten Ziele zu erreichen. Wie der Vorstandsvorsitzende Stefan Siebert gegenüber der Börsen-Zeitung in Stuttgart sagte, erwartet er für das laufende Jahr ein Volumen von rund 10 Mrd. Euro beim Bruttoneugeschäft und ein Vorsteuerergebnis von rund 20 Mill. Euro. Beide Werte würden damit auf Vorjahresniveau liegen. Zwischenzeitlich hatte die LBS ihre Planziele für das Bruttoneugeschäft wegen der Coronakrise um rund ein Zehntel vorübergehend abgesenkt. Kurzzeitiger EinbruchInsbesondere in den Monaten März und April bekam die LBS Südwest die Auswirkungen der Pandemie zu spüren, so dass die Zahl der vermittelten Bausparverträge im gesamten ersten Halbjahr auf 77 424 zurückging nach 87 366 in der ersten Hälfte 2019. Gleichzeitig brach das Bruttobausparvolumen um 15,1 % auf 4,79 Mrd. Euro ein. Mit minus 14,8 % auf 4,03 Mrd. Euro entwickelte sich das Nettoneugeschäft, das die Verträge mit eingezahlter Abschlussgebühr umfasst, in ähnlicher Größenordnung. “Dennoch war diese Delle geringer als erwartet”, sagte Siebert. Bereits im Juni habe das Neugeschäft wieder um rund ein Zehntel über dem des Vorjahresmonats gelegen.Unterdessen scheint sich Corona nicht auf das Kreditgeschäft auszuwirken, wo die LBS bei den Darlehenszusagen ein Plus von 12,4 % auf 856 Mill. Euro registriert hat. “Wir haben den Eindruck, als hätten Corona und die daraus resultierenden Einschränkungen die Vorteile des Wohneigentums noch einmal bestärkt”, sagte Siebert.Aufgrund des anhaltenden Ertragsdrucks auf die Bausparkassen hat die LBS Südwest ihre Tarife an das niedrige Zinsniveau angepasst. Seit dem 1. Juli bietet die Landesbausparkasse für Einsteiger Konditionen mit einer Gesamtverzinsung von bis zu 0,4 % an, die unter bestimmten Bedingungen noch mit einer Gratiszahlung von 100 Euro belohnt werden. “Damit tragen wir dazu bei, dass junge Leute das Sparen wieder lernen”, sagte Siebert. Bei ihrem “klassischen Finanzierertarif” hat die LBS die Bauspardarlehenszinsen bereits vor einem Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf 1,65 % gesenkt. Gleichzeitig wurde die Abschlussgebühr von 1,0 auf 1,6 % kräftig angehoben – “eine Weichenstellung in unserer Produktpolitik”.Im ersten Halbjahr machen diese Tarife, die konkret auf eine Immobilienfinanzierung ausgerichtet sind, fast die Hälfte des vermittelten Bausparvolumens aus. Sofern die Konjunktur im kommenden Jahr wieder anlaufe und es zu keiner zweiten Pandemiewelle komme, erhofft sich der Vorstand aufgrund der erhöhten Wohnungsbauprämie zum 1. Januar 2021 Mehrgeschäft in der Größenordnung von 5 %.