LBS West übernimmt LBS Bremen
Mit der Übernahme der kleinsten Landesbausparkasse, der LBS Bremen, durch die gemessen am Bestandsvolumen größte, die in Münster ansässige LBS West, verringert sich die Zahl der öffentlich-rechtlichen Bausparkassen auf neun. Ein weiteres Schrumpfen der LBS-Gruppe kommt damit aber nach Einschätzung der Beteiligten nicht in Sicht.Von Carsten Steevens, BremenKnapp acht Wochen vor seinem Wechsel in den Ruhestand hat Gerhard Schlangen, Vorstandsvorsitzender der LBS Westdeutsche Landesbausparkasse, doch noch Vollzug melden können. Er freue sich, dass der Zusammenschluss mit der LBS Landesbausparkasse Bremen “endlich geklappt” hat. Schon rückwirkend zum 1. Januar 2013 sollte die LBS Bremen, an der sich die LBS West bereits 2001 mehrheitlich beteiligte, übernommen werden.Doch musste in Nordrhein-Westfalen erst noch die künftige Dienstaufsicht für die 2002 aus der inzwischen untergegangenen WestLB ausgegliederten LBS West geregelt werden – das Innenministerium gibt die Zuständigkeit an das Finanzministerium ab. Ein offenbar kompliziertes Verfahren, das nun mit einer in Kürze erwarteten Veröffentlichung im NRW-Ministerialblatt seinen Abschluss finden soll. Der Zusammenschluss gelte dann rechtlich rückwirkend zum 1. Januar. “Technisch” fusioniert werde zum 1. September, teilte Jörg Münning, von Oktober an Vorstandschef der LBS West, in einer Pressekonferenz mit. Dann würden in Bremen die aktuellen Tarife der LBS West eingeführt. Der Name LBS Bremen wird aufgegeben.Angebahnt hat sich die vollständige Übernahme durch die LBS West, deren Bilanzsumme Ende 2013 mit 11,4 Mrd. Euro gut das 22fache der Bilanzsumme der LBS Bremen (507 Mill. Euro) ausmachte, seit gut einem Jahrzehnt. Als die 1929 als Geschäftsbereich der Sparkasse Bremen gegründete LBS Bremen im Jahr 2001 ihre Selbständigkeit – wie vom Bausparkassengesetz vorgeschrieben – in der Rechtsform einer AG erlangte, beteiligte sich die LBS West sogleich mehrheitlich. Zuletzt hielten die Münsteraner 75 % minus eine Aktie, bereits im Frühjahr vergangenen Jahres ging die Übernahme der restlichen Anteile der Sparkasse Bremen auf die LBS West über die Bühne. Beim Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte LBS-West-Chef Schlangen gestern.Man habe eine “kleine, aber feine Perle” übernommen, betonte Schlangen weiter, der im Herbst auch sein Amt als Vorsitzender der LBS-Bausparkassenkonferenz, dem höchsten Gremium der LBS-Gruppe, abgibt. Die LBS Bremen als Marktführer im Stadtstaat Bremen mit einem Marktanteil von rund 50 % sei gesund, die Fusion erfolge nicht aus einer Notsituation heraus. Steigende regulatorische und aufsichtsrechtliche Anforderungen und steigende Investitionssummen für komplexe IT-Weiterentwicklungen seien das Motiv für die Übernahme. Von dem Zusammenschluss verspricht sich die LBS West Synergien, vor allem in Stabsbereichen, aber auch in der IT. Mit fusionsbedingten Kündigungen gehe die Übernahme nicht einher, sagte Schlangen. Von vorher 60 Mitarbeitern der LBS Bremen blieben 50 am Standort Bremen tätig, zehn Beschäftigte wechselten zur Sparkasse Bremen, die ein wichtiger Vertriebspartner bleiben soll.Von weiteren Zusammenschlüssen innerhalb der LBS-Gruppe geht die LBS West, die im vergangenen Jahr mit der LBS Nord die Bündelung der Immobiliengesellschaften vollzog, nicht aus. Wenn die Eigentümer aber auf eine solche Idee kämen, “würden wir sie unterstützen”, meinte Schlangen. Die LBS West und die Landesbausparkassen im Norden und Osten wollen ihre IT bis 2016 auf einer gemeinsamen Plattform zusammenführen und versprechen sich Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe. Die LBS Bayern will sich als einzige der künftig neun Landesbausparkassen an dieser Bündelung nicht beteiligen.—– Kommentar Seite 1