Leidgeprüfte Allianz-Aktionäre
Manchem Allianz-Aktionär dürfte der Schreck noch in den Gliedern sitzen. Mehr als 4 % rauschte die Aktie in die Tiefe, nachdem der Versicherer ein zweites Quartal mit hohen Belastungen präsentierte. Wenn auch der Verlust bis zum Handelsschluss auf 1,4 % schrumpfte – so richtig Spaß macht es in diesem Jahr nicht, Anteilseigner zu sein. Satte 23 % hat der Kurs seit Januar nachgegeben. Die Konkurrenten Generali, Axa oder Aegon sind zwar 28 % im Minus, der Deutsche Aktienindex aber nur 3 %. Die Volatilitäten rund um den Brexit haben die Münchner schwer getroffen. Wie geht es weiter? Niedrigzinsen und Naturkatastrophen kann auch der Vorstand nicht wegzaubern. Doch das Management macht den Konzern fit. Sonderbelastungen infolge verstärkter Investitionen, Umsatzverluste aufgrund der Aufgabe unrentabler Produkte oder die Abschreibung verkaufter Gesellschaften sind der Preis, der im Jahr 2016 gezahlt werden muss. Aber: Die Eigenkapitalrendite beträgt trotzdem 12 %, und die Ausgangsbasis für das kommende Jahr verbessert sich. Davon sollten dann die Aktionäre profitieren. mic