Lenny Fischer
Eine große, paneuropäische Privatbankengruppe wollte Leonhard (“Lenny”) Fischer schmieden, als er als Chef des Finanzinvestors RHJI zunächst die britische Bank Kleinwort Benson kaufte und später nach der BHF-Bank in Frankfurt griff. Doch die Eigner, die chinesische Fonsun und die französische Oddo, waren tief zerstritten und wollten beide ihrerseits die BHF-Bank in die eigene Gruppe integrieren. Zuvor hatte das Konsortium um RHJI jahrelang auf eine Zustimmung durch die Finanzaufsicht BaFin gewartet. 2016 übernahm Oddo die BHF-Bank vollständig und Fischer zog sich zurück. Der rhetorisch geschickte Manager war 1998 bereits mit 36 Jahren in den Vorstand der damaligen Dresdner Bank aufgerückt und hatte sich schnell den Ruf als “Wunderkind” erworben. 2002 wechselte er als CEO zum Schweizer Versicherer Winterthur und in den Vorstand der Credit Suisse. Nach seinem Rückzug als Manager verfasste Fischer mit dem Wirtschaftsjournalisten Arno Balzer ein Buch über die Finanzkrise (“Wir waren einmal Banker”) und gründete mit dem ehemaligen “Bild”-Chefredakteur Kai Diekmann und weiteren Mitstreitern den “Zukunftsfonds”. Diekmann und Fischer kennen sich bereits seit ihrer Kindheit. Das Produkt sei aber kein “Promifonds”, sagen sie.