BÜCHER

Lesenswert!

Weihnachten steht vor der Tür und trotz aller elektronischer Verlockungen steht das gedruckte Buch weiter ganz oben auf den Wunsch- und Geschenklisten. Die Auswahl aber ist immens.

Lesenswert!

Von Alexandra BaudeEs gibt Bücher, deren Inhalt ist bereits vergessen, sobald das Buch zurück ins Regal gewandert ist. Es gibt aber auch Bücher, die nachhaltig beeindrucken und noch lange nachklingen, im besten Fall sogar das künftige Handeln beeinflussen. Dies gilt nicht nur für den Bereich der Belletristik, sondern ebenso bei Sach- und Fachbüchern. Ein Grund mehr, nicht nur selbst regelmäßig ein Buch aufzuschlagen, sondern auch anderen auf den Gabentisch zu legen.Bei jährlichen zigtausenden Neuerscheinungen fällt die Wahl oft schwer, daher lohnt zumeist ein Blick auf die Shortlist der wenigen für Finanz- und Wirtschaftsbücher ausgeschriebenen Preise. Am bekanntesten ist wohl der von der “Financial Times” und McKinsey ausgeschriebene Business Book of the Year Award. Der seit 2005 existierende Preis geht an das Buch, das den überzeugendsten und unterhaltsamsten Einblick in moderne Wirtschaftsthemen gibt. 2017 war dies etwa die Biografie über Alan Greenspan mit dem Titel “The Man who Knew” (Penguin Press) von Sebastian Mallaby, 2018 gewann John Carreyrou für “Bad Blood – Secrets and Lies in a Silicon Valley Startup” (Picador) den mit 30 000 Pfund dotierten Preis. Ein Jahr kürzer ist die Historie des vom “Handelsblatt”, der Frankfurter Buchmesse und mittlerweile Goldman Sachs ausgelobten Deutschen Wirtschaftsbuchpreises. 2018 entschied sich die Jury für einen Crashkurs in Sachen China: Stefan Baron und Guangyan Yin-Baron liefern in “Die Chinesen – Psychogramm einer Weltmacht” (Econ) tiefe Einblicke in das Denken und Fühlen in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt.Der älteste Preis im deutschsprachigen Raum ist der Getabstract International Book Award. Der Schweizer Online-Anbieter von Buchzusammenfassungen prämiert jeweils zwei englisch- und zwei deutschsprachige Bücher, die innovativ und nutzbar sind sowie einen klaren und lesbaren Stil haben. 2018 erfüllten die Kriterien Viktor Mayer-Schönberger und Thomas Ramge mit “Das Digital” (Econ), das sich mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung beschäftigt. Ebenso prämiert wurden Martin J. Eppler und Sebastian Kernbach mit ihrem Impulsbuch “Meet up!” (Schäffer-Poeschel), in dem sie erläutern, wie mit unterschwelligen positiven Anreizen, also kleinen “Schubsern” oder den sogenannten Nudges, Meetings fokussierter, zielgerichteter und unterhaltsamer ablaufen können. Bei den englischsprachigen Büchern überzeugte die von Adam Greenfield in “Radical Technologies” (Verso) geäußerte Kritik, wie Smartphones und andere Technologien unsere Wahrnehmung negativ beeinflussen. Rick Peterson und Judd Hoekstra gewannen mit “Crunch Time” (Berrett-Koehler), in dem sie erläutern, wie man mit Hilfe der Idee des Reframing, dem Umdeuten von Situationen, lernen kann, besser mit Druck umzugehen.2017 neu ins Leben gerufen und 2018 erstmals verliehen wurde ein Preis, der auf den britischen Büchermarkt fokussiert – aus den Gewinnern des Business Book Awards in sieben unterschiedlichen Kategorien wird dann das Business Book of the Year ermittelt. Erster Preisträger ist Campell Macpherson für “The Change Catalyst” (Wiley), in dem er Einblicke, Werkzeuge und Know-how für einen erfolgreich verlaufenden Änderungsprozess liefert. Dass bei der Ausschreibung für die Preise zumeist ein klarer, leicht verständlicher Stil und innovativer Ansatz gefordert ist, ist gerade bei den für einen Großteil der Bevölkerung als doch eher trocken wahrgenommenen Themen ein Muss. Umso beeindruckender sind dann die Autoren, die es schaffen, vordergründig unterhaltsam aus der Wirtschaftswelt zu berichten, dabei zugleich aber auch fachlich lehrreich sind. Ein Meister dieses Genres ist sicher Michael Lewis. Angefangen bei “Wall Street Poker” (FBV), in dem er nicht nur berichtet, wie es hinter den Kulissen der Wall Street und insbesondere der Bank Salomon Brothers zugeht, sondern zugleich eine Analyse des Anleihenmarktes liefert, über “The Big Short” (Goldmann), der Geschichte wie es zur Subprimekrise 2008 kam, bis hin zu “Flash Boys”, einer launigen Bestandsaufnahme zu den Auswüchsen des Hochfrequenzhandels. Nicht zu vergessen die Reise des ehemaligen Investmentbankers durch die Welt in Zeiten der Staatsschuldenkrise – in “Boomerang” (Goldmann) finden sich seine Erlebnisse und Beobachtungen aus Island, Griechenland, Irland, Deutschland und den USA. Mit seiner feinsinnigen Analyse erklärt Lewis nachvollziehbar und logisch, wie die einzelnen Länder in die Misere rutschen konnten. Dabei sind seine Reportagen aus den einzelnen Ländern recht ausgewogen, denn der intime Kenner der Finanzszene hat sich nicht nur mit den Regierungschefs und Politikern getroffen und teilweise an Parlamentssitzungen teilgenommen, sondern sich auch in der Bevölkerung gut umgehört.Zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber ebenfalls eine gelungene Verbindung aus Reisebericht und Wirtschaftsanalyse bieten zwei Bücher von Jim Rogers. Aus erster Hand zu erfahren, was in der Welt vor sich geht und es mit eigenen Augen zu sehen motivierte den Investmentprofi zu zwei außergewöhnlichen Reisen. Die erste begann er Ende 1990. Zwei Jahre lang fuhr er mit dem Motorrad 100 000 Meilen durch sechs Kontinente und 52 Länder, was ihm einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde einbrachte. Sein Buch “Investment Biker: Around the World with Jim Rogers” (Random House) wurde zum Bestseller. Danach war der Rohstoff-Experte mit seiner Frau in einem umgebauten, kanariengelben Mercedes SLK Roadster drei Jahre lang um die Jahrtausendwende herum unterwegs. Ihre Route führte sie durch 116 Länder, durch Wüste und Dschungel, Krieg und Frieden, Armut und Reichtum. “Die Abenteuer eines Kapitalisten” (FBV) gibt interessante Einblicke in Land und Leute, denn Rogers hat sich auch auf der Suche nach Investmentmöglichkeiten nicht nur mit Konzernlenkern und Politikern unterhalten, sondern auch mit den Leuten auf der Straße.Hanno Beck ist ebenfalls ein Autor, dessen Bücher mehr als nur einen Blick wert sind. Der VWL-Professor ist ein Meister darin, anschaulich und amüsant selbst die schwierigsten Zusammenhänge zu erläutern. Etwa in seinem Buch zu Behavioral Finance “Geld denkt nicht – Wie wir in Gelddingen einen klaren Kopf bewahren” (Hanser), in dem er zeigt, welche Streiche einem das eigene Gehirn beim Umgang mit Geld und insbesondere der Geldanlage spielen kann, so dass der Leser am Ende weiß, was er wann hätte machen sollen oder können, um die Weichen anders zu stellen. Herauszuheben aus der Vielzahl an Büchern, die der zweimalige Preisträger des Deutschen Finanzbuchpreises geschrieben hat, sind zwei Werke, die für Jung und Alt interessant sind: In “Der große Plan” (Frankfurter Allgemeine Buch) erklärt er in Form einer Parabel, wie Wirtschaft funktioniert, während er in “Alles, was Recht ist” (Frankfurter Allgemeine Buch) ebenfalls anhand von Tieren zeigt, warum wir für ein friedliches Zusammenleben Regeln und Gesetze brauchen, und auch, dass es ohne Strafen kaum möglich ist, deren Einhaltung durchzusetzen.Zwar nicht ganz so spritzig zu lesen, aber wertvoll sind die Bücher, die sich mit dem Wissen und den Investmentstrategien von Börsenprofis und Investmentlegenden auseinandersetzen. An erster Stelle zu nennen sind die Werke von Börsenguru André Kostolany. Etwa “Die Kunst, über Geld nachzudenken” (Ullstein), in dem er seinen gesamten Erfahrungsschatz ausbreitet, oder der Sammelband “Der große Kostolany” (Ullstein), in dem seine Bestseller “Börsenseminar”, “Börsenpsychologie” und “Die besten Geldgeschichten” stecken. Auch WarrenBuffett, ebenfalls einer der Großen unserer Zeit, ist Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen. Frisch auf dem Markt sind etwa seine Lebensgeschichte, aufgeschrieben von Gisela Baur (“Warren Buffett – Der Jahrhundertkapitalist”, FBV), eine überarbeitet Ausgabe von “Die Essays von Warren Buffett” (FBV), einer Sammlung seiner zusammengefassten und aufbereiteten Briefe an die Berkshire-Hathaway-Aktionäre oder der 100-Seiter”Alles, was Sie über Warren Buffett wissen müssen” (FBV). Solch schmalen Büchlein gibt es aus dem Hause FBV auch zu Buffetts Partner Charlie Munger und dem Vater der Value-Investing-Strategien, Benjamin Graham. Nicht ganz so informativ, dafür sehr dekorativ ist der Bild-band “The Great Minds of Investing” (FBV) von Michael O’Brien. 33 der berühmtesten Investoren sind darin mit einem sorgfältig komponiertem Portraitfoto sowie einem maximal zwei Seiten umfassenden Beschreibung der Persönlichkeit verewigt.Eines der berührendsten Bücher aus der Welt der Wirtschaft ist “Auf der Jagd nach dem Tageslicht” (FBV). Darin berichtet Eugene O’Kelly, CEO von KPMG, wie er aus heiterem Himmel mit der Nachricht konfrontiert wird, dass er nur noch drei Monat zu leben habe. Statt aufzugeben, entschließt sich der Manager aus Leidenschaft zum Kampf – mit dem bestmöglichen Tod als Ziel. Statt Lebenszeit steht für ihn nun die Lebensqualität im Vordergrund: Er strebt nach perfekten Tagen und dem jeweils perfekten Abschied von Arbeitskollegen und Geschäftspartnern, Bekannten, Freunden und der Familie. Das beeindruckende und nachdenklich stimmende Werk, das seine Frau vollendet hat, regt an, selbst intensiver sein Leben zu reflektieren – frühzeitig, bevor es zu spät ist. Denn es ist manchmal lohnender, ein gutes Buch zu lesen, statt sich im Alltag aufzureiben.—- KlassikerWohlstand der NationenAdam SmithAnacondaAllgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des GeldesJohn Maynard KeynesDuncker & HumblotDas Ende der AlchemieMervyn KingFBVDie Kunst, über Geld nachzudenkenAndré KostolanyUllsteinDie Alchemie der FinanzenGeorge SorosBörsenbuchIrrationaler ÜberschwangRobert J. ShillerPlassenDer schwarze SchwanNassim Nicholas TalebKnausDer entspannte Weg zum ReichtumSusan LevermanndtvDie Geheimnisse der Wertpapieranalyse: Überlegens Wissen für Ihre AnlageentscheidungBenjamin GrahamFBVDie Essays von Warren Buffett: Die wichtigsten Lektionen für Investoren und UnternehmerWarren Buffett und Lawrence A. CunninghamFBVDas Kapital im 21. JahrhundertThomas PikettyC.H. Beck BiographienDie FlicksThomas RamgeCampusDie QuandtsRüdiger JungbluthCampusDie PS-Dynastie: Ferdinand Porsche und seine NachkommenWolfgang FürwegerUeberreuterCarl DuisbergWerner PlumpeC.H. BeckPeter Thiel: Facebook, PayPal, PalantirThomas RappoldFBVElon Musk: Wie Elon Musk die Welt verändertElon Musk und Ashlee VanceFBVSteve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-GründersWalter IsaacsonbtbFrank Thelen – Die AutobiographieFrank ThelenMurmannWomit ich nie gerechnet habeGötz WernerEconAuf der Suche nach der WahrheitHans-Werner SinnHerderWerner von SiemensJohannes Bähr C.H. Beck Erklärbücher für KinderDie Geschichte der WirtschaftNikolaus Piper Gulliver von Beltz & GelbergEmpfohlenes Alter: 12 bis 15 JahreDie Tagesschau erklärt die WirtschaftDetlef GürtlerRowohltOhne Altersempfehlung Unser Geld und die Wirtschaft (Reihe Wieso? Weshalb? Warum? Band 31) Angela WeinholdRavensburgerEmpfohlenes Alter: 4 bis 7 JahreWas ist Was Special WirtschaftUlrike ReisachTessloff VerlagEmpfohlenes Alter: 8 bis 10 Jahre UnternehmensstorysBlackrockHeike BuchterCampusWunder muss man selber machenSina TrinkwalderDroemerUnternehmen Sport: Die Geschichte von adidas Rainer Karlsch, Christian Kleinschmidt, Jörg Lesczenski und Anne SudrowSiedlerDie Red Bull Story: Der unglaubliche Erfolg des Dietrich MateschitzWolfgang FürwegerUeberreuterOnward: Wie Starbucks erfolgreich ums Überleben kämpfte, ohne seine Seele zu verlieren Howard SchultzWiley-VCH