hip London – Liberum Capital hat in einer Branchenstudie die möglichen Auswirkungen der britischen Entscheidung für den EU-Austritt auf die heimischen Vermögensverwalter herausgearbeitet. Wie der Untersuchung zu entnehmen ist, gehen die Analysten der Investmentboutique davon aus, dass in beiden Segmenten – Assetmanagement und Wealth Management – ein “sehr signifikantes Risiko” für die bisherigen Gewinnschätzungen besteht. Die größten Risiken verorten die Branchenexperten beim Hedgefonds-Betreiber Man Group und den Fondsgesellschaften Jupiter und Aberdeen. Den größten Schutz biete Schroders. Im Segment Wealth Management sei die Fähigkeit vorhanden, besser als der Rest der Branche abzuschneiden, insbesondere bei Hargreaves Lansdown und Rathbones.Die positive Marktreaktion auf die Ankündigung von Notenbankchef Mark Carney, möglicherweise schon im Sommer den Geldhahn noch weiter aufzudrehen, könnte von kurzer Dauer sein. Dann würden die für die Branche umsatzrelevanten Börsenindizes in den kommenden Wochen und Monaten erneut den Rückwärtsgang einlegen. Eine Auswertung der Kursentwicklung nach den bisherigen Quantitative-Easing-Schritten in den USA und Großbritannien zeige, dass die anfänglich positive Reaktion binnen drei Monaten verpufft und von Kursverlusten abgelöst wird.Den Daten der Investment Association zufolge habe die Branche selbst in Zeiten akuter Krisen Zuflüsse von Kleinanlegern verzeichnet. In den vergangenen 24 Jahren hätten sie sich im Schnitt auf 4,5 % des insgesamt verwalteten Vermögens belaufen, in den vergangenen vier Jahren auf 2,6 %. Mit Blick auf die verwalteten Kleinanlegergelder kommen die Liberum-Analysten für das vergangene Jahrzehnt auf ein durchschnittliches Wachstum von 5,6 %, für die vergangenen vier Jahre auf 4,1 %. An den niedrigeren Werten der vergangenen Jahre zeige sich, vor welchen Herausforderungen die reiferen Marktteilnehmer stünden.Mögliche Kostensenkungsmaßnahmen ließen die Analysten bei ihren Überlegungen unberücksichtigt.