Libyer wollen bei Unicredit aufstocken
tkb Mailand – Die libyschen Großaktionäre von Unicredit wollen ihre Beteiligung bei der Mailänder Großbank aufstocken. Der neu ernannte Präsident der Libyan Investment Authority (LIA), Mohsen Derregia, erklärte zur Wochenmitte in Mailand, dass die Libyer ihre “Beteiligung sicherlich behalten und möglicherweise aufstocken werden”. Er dementierte Gerüchte über einen Beteiligungsverkauf. “Dafür ist es nicht der geeignete Augenblick. Das Engagement bei Unicredit ist für uns strategisch und langfristig. Wir sind auf der Suche nach weiteren Investitionsmöglichkeiten in Italien.”Infolge der Unruhen in Libyen sei es nicht möglich gewesen, sich an der Kapitalaufstockung, die zu Jahresbeginn stattfand, zu beteiligen. LIA hält 1,8 %, die libysche Zentralbank 3,6 % Anteile an Unicredit. Die libysche Beteiligung an Unicredit sowie an weiteren italienischen Großkonzernen (Finmeccanica, Eni, Fiat und an dem Turiner Fußballclub Juventus) ist derzeit eingefroren. LIA hat inzwischen die Rückgabe der Beteiligung auf dem Rechtsweg angefordert. Laut der Übergangsregierung in Tripolis sei die Unicredit-Beteiligung Besitz der LIA und sollte daher zurückgegeben werden. Die libyschen Großaktionäre bestehen auch auf einer Vertretung im Unicredit-Aufsichtsrat. Die Kurse von Unicredit legten bei einer allgemein freundlichen Börsenstimmung am Mittwoch bis zu 2,5 % auf 2,64 Euro pro Papier zu.