Liebe Leserinnen und Leser,
die Weltbörsen haben sich zuletzt orientierungslos in engen Bandbreiten bewegt. Und das, obwohl die Fondsmanager eine auf 5,5 % gestiegene Barquote aufweisen. Ein Niveau, das eigentlich für höhere Aktienkurse spricht. Der Seitwärtstrend ist Ausdruck für die Verunsicherung über die weitere Zinspolitik der US-Notenbank. Mit Argusaugen beobachten Anleger deshalb die Fed und die Äußerungen ihrer führenden Köpfe. Ging man Ende vergangenen Jahres noch von vier Zinserhöhungen 2016 aus, preist der Markt derzeit nur noch einen zweiten Zinsschritt ein. Und der soll auf der Sitzung am 16. Juni erfolgen. Mehr als zwei Schritte erwarteten die Ökonomen in den Banken bislang auch nicht. Doch durch die Kommentare einiger US-Zentralbank-Vertreter, die sich für drei weitere Zinserhöhungen 2016 aussprachen, ist eine neue Verunsicherung aufgetreten, die sich negativ auf die Aktienmärkte auswirkt. Hinzu kommt, dass in Großbritannien die Abstimmung über den Brexit bevorsteht. Das mahnt die Investoren zusätzlich zu einem defensiven Vorgehen. Sobald die Unsicherheit vom Tisch ist, ist mit steigenden Aktienkursen zu rechnen, denn angesichts der europäischen Nullzinspolitik geht kein Weg am Aktienmarkt vorbei. Neben Kurschancen versprechen Aktien nach wie vor Dividendenrenditen, die deutlich über den Erträgen von Anleihen liegen. Das Marktsegment der Schwellenländer hat eine kräftige Korrektur hinter sich. Nach einem dreijährigen Bärenmarkt sind die Aussichten gut, dass viele Aktienmärkte in den Emerging Markets nicht zuletzt wegen der Stabilisierung der Rohstoffpreise ihren Boden gefunden haben. In unserer Titelgeschichte ab Seite 12 beleuchten wir die Chancen und die Risiken in den Schwellenländern. Im Interview erklärt Claus Born, Emerging-Markets-Experte von Templeton, welche Länder er für ein Investement für aussichtsreich hält.Verantwortungsvolles Investieren findet immer mehr Anhänger. Auch die Geldanlage soll im Rahmen von moralisch ethischen Wertvorstellungen stattfinden. Ein Trend, der vor allem in Frankreich, Großbritannien und Skandinavien verfolgt wird. In unserem Beitrag ab Seite 18 beschreiben wir, ob und mit welchen passiv gemanagten Indexfonds eine nachhaltige Anlage möglich ist. Anhängern von erfolgreichen Fondsboutiquen legen wir unseren Beitrag “Im Porträt” auf den Seiten 62 und 63 mit den Gründern von Flossbach von Storch, Bert Flossbach und Kurt von Storch, ans Herz. Unser Autor Jan Schrader stellt sie als gegensätzliche Charaktere vor. Wie gut sie sich allerdings ergänzen, zeigt die Erfolgsgeschichte des 8 Mrd. Euro verwaltenden Flaggschiffs, des “Multiple Opportunities Fonds”. Armin Schmitz, Leitender Redakteur