Liebe Leserinnen und Leser,
die Entscheidung der Briten, der EU den Rücken zu kehren, hat bei vielen Regierungen für Entsetzen und an den Finanzmärkten für heftige Turbulenzen gesorgt. Politiker und Anleger sind auf dem falschen Fuß erwischt worden. Beim Referendum über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Staatengemeinschaft hatten bekanntlich 51,9 % für den Brexit gestimmt. Zahlreiche Umfragen und Quoten der Buchmacher hatten den Verbleib der Briten signalisiert. Das britische Pfund reagierte gegenüber dem Dollar mit einem Kurssturz von mehr als 11 % auf den niedrigsten Stand seit Oktober 1985. Der Dax verlor in der Spitze 10,1 %, was den größten Tagesverlust seit der Finanzkrise 2008 bedeutet. Politisch wird das Referendum noch lange Zeit nachwirken, die Märkte werden indes schon bald wieder zur Tagesordnung übergehen. Und dabei stellt sich dann die Frage, wo ansehnliche Renditen locken. Die Energiewende in Deutschland, die UN-Klimakonferenz in Paris und der technologische Fortschritt haben den regenerativen Energien großen Auftrieb gegeben. In unserer Titelgeschichte ab Seite 16 beschreiben wir, dass Windkraft und Fotovoltaik für den Großteil des Wachstums der globalen Stromerzeugung verantwortlich sind. Sauberer Strom ist keine Modeerscheinung, sondern vielmehr ein Megatrend. Wir zeigen, wie Anleger durch Direktinvestitionen, über Aktien oder Fonds davon profitieren können. Ein Interview mit Michael Ebener, Geschäftsführer der KGAL Gruppe, rundet den Beitrag ab. Auch mit Wasserkraft lässt sich sauber und verlässlich Strom erzeugen. Projekte zur Produktion von Strom nehmen allerdings gemessen am Investitionsvolumen nur eine Nische ein. Investments in Projekte sind nicht einfach. Wir beleuchten in unserem Beitrag ab Seite 26, wie Anleger in begrenztem Umfang in Wasserkraftprojekte investieren können. Um 0,15 % sind die Preise für Waren und Dienstleistungen in Deutschland im April im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Die Inflationsrate war damit zum ersten Mal seit Januar 2015 negativ. Doch der Anstieg des Ölpreises und die hohen Lohnabschlüsse versprechen spätestens Ende des Jahres ein Comeback der Inflation. In dem Beitrag ab Seite 18 zeigen wir, wie Anleger mit ETF auf inflationsgeschützte Anleihen den Kaufkraftverlust minimieren können.Armin SchmitzLeitender Redakteur