Liebe Leserinnen und Leser,
mit Anleihen ist im Niedrigzinsumfeld kein Vermögenszuwachs zu erzielen. Da ein Ende der Quantitative-Easing-Politik der Notenbanken nicht in Sicht ist, dürfte der Rentenmarkt auch in den kommenden Monaten für Anlagen unattraktiv bleiben. Das renditelose Risiko von Anleihen ist geradezu ein Plädoyer für Aktien. Sie sind im Vergleich zu Bonds wesentlich besser bewertet. Dank hoher Dividendenausschüttungen werfen sie auch höhere Erträge ab. Nur in ausgeprägten Baissephasen waren die Dividendenrenditen in der Vergangenheit im Vergleich zu Anleihen so attraktiv wie derzeit. Doch die Unternehmensanteile sind in den Depots immer noch untergewichtet. Sogar institutionelle Anleger weisen aus Angst vor der hohen Bewertung an den Aktienmärkten Rekordbarbestände auf. Sollte die Konjunktur weltweit nicht einbrechen und die US-Notenbank nicht unerwartet die Zinsen erhöhen, sollten aber die kommenden Monate bis zum Jahresende durch die Tauschoperationen von Anleihen in Aktien gekennzeichnet sein. Das spricht für weiter steigende Kurse an den Weltbörsen. Der US-Aktienmarkt ist in den vergangenen Wochen schon von Rekord zu Rekord geeilt. Er scheint gegenüber exogenen Einflüssen wie dem Brexit-Votum, den Terroranschlägen und dem Putsch in der Türkei recht unbeeindruckt. Mittlerweile ist der S & P 500 so hoch bewertet wie in den vergangenen 25 Jahren nicht mehr, was bekannte Hedgefondsmanager wie George Soros oder Jeffrey Gundlach zu einer Warnung vor einem großen Crash am US-Aktienmarkt veranlasst hat. In unserer Titelgeschichte ab Seite 12 beleuchten wir die wirtschaftliche Entwicklung in den USA, welcher US-Präsident der bessere für die Wall Street wäre und welche Anlegergruppen US-Aktien kaufen. Im Interview mit rendite erklärt Christopher Corapi, Chief Investment Officer of Equities bei Voya Investment Management, warum die USA mittlerweile als sicherer Hafen angesehen werden. Zu Anleihen gibt es weitere Alternativen, die regelmäßige Kapitalströme versprechen. Auf den Seiten 26 bis 29 stellen wir Ihnen sogenannte Income-Fonds vor, die konstante Einkommen generieren. Diese Produkte sind auf regelmäßige Einkünfte ausgerichtet und schütten – bei monatlichen, vierteljährlichen, halbjährlichen oder jährlichen Zahlungen – rund 4 bis 5 % des Anteilwerts im Jahr aus.Die politischen Unsicherheiten haben den Edelmetallen zu einem beeindruckenden Comeback verholfen. Sie weisen im laufenden Jahr höhere Gewinne als jede andere Assetklasse auf. Auf den Seiten 22 bis 25 beschreiben wir, warum Analysten von Silber weitere Kursavancen erwarten und wie Anleger an einem weiteren Preisanstieg partizipieren können.Armin SchmitzLeitender Redakteur