Lindner soll vor feindlicher Übernahme gewarnt haben
Lindner soll vor feindlicher Übernahme gewarnt haben
Erstes Gespräch der Commerzbank mit Unicredit ohne Orcel
Reuters Frankfurt
Top-Manager von Commerzbank und Unicredit haben am Freitag einem Insider zufolge zum ersten Mal seit dem Einstieg der italienischen Großbank offizielle Gespräche geführt. Unicredit-Chef Andrea Orcel wollte an der online geführten Gesprächsrunde aber nicht teilnehmen, wie mit dem Vorgang vertraute Personen im Vorfeld gesagt hatten.
„Keine dummen Dinge tun“
Die designierte Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hatte die Gespräche am Vortag angekündigt: Es sei üblich, dass man seine Ansichten austausche. Man werde alles bewerten, was auf den Tisch komme. „Wir werden keine dummen Dinge tun“, hatte sie gesagt. Manchmal ergebe etwas Sinn, manchmal nicht und das müsse man gemeinsam herausfinden. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich Insidern zufolge in den Streit um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit eingeschaltet. Der FDP-Politiker habe in Gesprächen mit der italienischen Regierung in den vergangenen Tagen vor einer feindlichen Übernahme der zweitgrößten börsennotierten Bank des Landes gewarnt, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen am Freitag.
Im ständigen Kontakt mit Kollegen
Lindners Sprecher sagte am Freitag, der Minister sei in ständigem Kontakt mit seinen europäischen Kollegen, es gebe aber keine einzelnen Gespräche, die man kommentieren wolle. Bundeskanzler Olaf Scholz habe das Thema bei seinen Gesprächen mit der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni nicht angesprochen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit.