Lloyd Fonds bleibt im Krisenmodus

Interesse an Schiffen wird jedoch wieder wachsen - Nullergebnis angestrebt

Lloyd Fonds bleibt im Krisenmodus

m. Hamburg – Trotz der tiefen strukturellen Krise, in der die Initiatoren geschlossener Fonds stecken, steuert die Hamburger Lloyd Fonds im laufenden Jahr “mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis” an. Durch Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen konnte im Vorjahr der Verlust um 0,5 Mill. auf 2,4 Mill. Euro eingedampft werden. Diese Strategie soll auch im laufenden Jahr fortgesetzt werden.”Die nächsten Jahre werden herausfordernd bleiben”, erklären die Lloyd-Vorstände Torsten Teichert und Joachim Seeler im jetzt vorgelegten Geschäftsbericht 2012. Sie verweisen auf Experten, die frühestens 2014 mit einer substanziellen Erholung der Schifffahrtsmärkte rechnen. 2012 verlor Lloyd Fonds 0,09 (2011: 0,23) Euro je Aktie.”Nichts wird bleiben, wie es war – alles wird sich ändern”, heißt es mit Blick auf die Umbrüche bei den Kapitalanlagen. Lloyd Fonds geht aber davon aus, dass das Interesse an Immobilien “groß” bleibe und das an Schiffen “wieder wachsen” werde. In beiden Fällen werde sich aber die Investmentstruktur ändern.Die ab dem 22. Juli für alle Fondsangebote geltende stärkere Regulierung für Alternative Investment Fonds Manager (AIFM) begrüßt der Fondsinitiator. Diese stärkere Regulierung auch für geschlossene Fonds sei “überfällig”. Ob damit allerdings auch das verlorene Vertrauen vollständig zurückgewonnen werden könne, bleibe fraglich. Viele Anbieter seien auf der Suche nach neuen Beteiligungsformen, die anders strukturiert seien als der klassische geschlossene Fonds.Lloyd Fonds will sich künftig auf die beiden historisch erfolgreichsten Assetklassen Schiffe und Immobilien beschränken. Die zentrale Herausforderung für die gesamte Branche werde künftig “die Fähigkeit zu einem erfolgreichen Asset Management” sein. Die Fähigkeit dazu habe man mit der Entwicklung, Platzierung und dem Management eines Gesamtvolumens von 5 Mrd. Euro. Der größere Teil beziehe sich mit 3,9 Mrd. Euro auf Schiffe. Aktuell manage man neben Massengutfrachtern (Bulkern) und Tankern auch 50 Containerfrachter.Die Charterraten und Schiffspreise seien nach einem kurzen Zwischenhoch 2012 wieder auf ein extrem niedriges Niveau verflacht. Nur Fondsschiffe, die über eine Langfristcharter zu höheren Preisen oder die aufgrund ihres Alters schon vollkommen entschuldet waren, wurden von der anhaltenden Marktschwäche nicht tangiert. Fast alle anderen Schiffe, so Lloyd Fonds, verharrten dagegen “im Krisenmodus”.Erschwert wurde die gesamte Situation noch dadurch, dass die maßgeblichen schiffsfinanzierenden Banken selbst in so viele Probleme gerieten, dass sie als Problemlöser ausfielen. Die Folgen waren steigende Insolvenzzahlen und Notverkäufe. “Auch einige unserer Schiffe waren davon betroffen”, heißt es im Geschäftsbericht.