Lloyd Fonds büßt Hälfte des Grundkapitals ein

Verlust im unteren einstelligen Millionenbereich

Lloyd Fonds büßt Hälfte des Grundkapitals ein

bg Frankfurt – Der Hamburger Fondsinitiator Lloyd Fonds hat das abgelaufene Geschäftsjahr vorläufigen Eckdaten zufolge mit einem Konzernverlust im unteren einstelligen Millionenbereich abgeschlossen, wie die Gesellschaft ad hoc meldete. Das Ergebnis werde vor allem durch Wertberichtigungen über 2 Mill. Euro auf Schiffsbeteiligungen und Forderungen sowie durch eine Gesamtsteuerlast von rund 1,6 Mill. Euro belastet, heißt es. Letztere sei überwiegend verursacht worden durch einen einmaligen Steueraufwand infolge eines Vergleichs mit dem Finanzamt betreffend einen Fall aus den Jahren 2006 und 2007.Der Verlust bleibt nicht ohne Folgen für die seit geraumer Zeit angeschlagene Gesellschaft: Denn im HGB-Einzelabschluss der Lloyd Fonds AG führt dies zu einer Minderung des Eigenkapitals auf weniger als 50 % des satzungsmäßigen Grundkapitals. Damit muss zwangsläufig eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden. Die Eigenkapitalquote auf Konzernebene werde zum Bilanzstichtag erwartungsgemäß bei circa 35 % liegen, heißt es ergänzend in der Mitteilung.Lloyd Fonds hatte 2011 über eine Kapitalerhöhung brutto knapp 15 Mill. Euro eingespielt. Über diese Transaktion stieg der US-Investor AMA Capital Partners bei den Hamburgern ein, die damit die Grundlage schufen für Enthaftungszahlungen an die Banken. Mit dieser Befreiung von Altlasten sah man seinerzeit die Zukunftsfähigkeit gesichert. Fokussiert werde sich künftig auf geschlossene Fondsmodelle in den beiden umsatzstärksten Assetklassen Schiffe und Immobilien, so das Credo. In der Schifffahrt sollte ein neues Portfolio zur Refinanzierung von Bestandsschiffen aufgelegt werden – das Neugeschäft mit geschlossenen Schiffsfonds ist in der Hansestadt fast völlig zum Erliegen gekommen. Lloyd Fonds setzt da stärker auf die andere Assetklasse: Im September wurde eine Immobilie in Bremen für gut 14 Mill. Euro erworben.