Lloyd Fonds kann SPSW übernehmen
ste Hamburg – Die Hamburger Lloyd Fonds hat in der Hauptversammlung grünes Licht für die im April angekündigte Übernahme der eigentümergeführten Hamburger Investmentfirma SPSW Capital erhalten. Mit einer Zustimmung von 99 % der anwesenden Stimmen erreichten die Beschlüsse zur Umsetzung der Akquisition das nötige Quorum, wie der börsennotierte, bankenunabhängige Vermögensverwalter mitteilte.Als Voraussetzung für den Erwerb von 90 % der SPSW-Geschäftsanteile im Rahmen einer gemischten Sacheinlage gegen Ausgabe neuer Lloyd-Fonds-Aktien und Zahlung weiterer Kaufpreiskomponenten sowie einer Barkapitalerhöhung in gleicher Höhe, bei der die SPSW-Gesellschafter und andere Ankeraktionäre auf ihre Bezugsrechte verzichten, hatte eine Zustimmungsquote von mindestens 75 % des vertretenen Grundkapitals gegolten. Bei einer Präsenz von rund 78 % des Grundkapitals wurden den Lloyd-Fonds-Angaben zufolge alle Beschlüsse zu den zwölf Tagesordnungspunkten mit Zustimmungsquoten über 98 % gefasst.Die Einbringung der SPSW in das Unternehmen, das nach nahezu einstimmigem Beschluss der Hauptversammlung einen Namenswechsel in Lloyd Capital anstrebt, ist bis Anfang 2020 geplant. Mit dem Vollzug der SPSW-Transaktion soll Achim Plate, geschäftsführender mittelbarerer SPSW-Gesellschafter und derzeit Lloyd-Fonds-Aufsichtsratsvorsitzender, als CEO in den Vorstand des Vermögensverwalters wechseln. Vorgesehen ist eine Bestellung für vier Jahre an der Spitze des ehemaligen Spezialisten für geschlossene Fonds, der sich künftig auf aktiv gemanagte, liquide Publikumsfonds ausrichtet. In der Hauptversammlung wurde auch der Erweiterung des Aufsichtsrats von vier auf fünf Mitglieder zugestimmt. Der Rechtsanwalt und Unternehmer Oliver Heine, der seit rund 15 Jahren dem Axel-Springer-Aufsichtsrat angehört, wurde in das Kontrollgremium gewählt.Laut den im April angekündigten Plänen wurden Optionsrechte für die verbleibenden 10 % der SPSW-Anteile vereinbart, die frühestens nach vier Jahren ausgeübt werden können. Die Summe der Kaufpreiskomponenten ist den Angaben zufolge von der Entwicklung der Assets under Management (AuM) und der zwei von SPSW verwalteten Mischfonds sowie des verwalteten Spezialfonds für Vermögensverwaltung abhängig, die auf AuM von 650 Mill. Euro kommen. Die Kaufpreiszahlungen in bar sind über sieben Jahre vorgesehen. Gerechnet wird mit einem Kaufpreis in Aktien und bar im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die angekündigten Wachstumspläne (vgl. BZ vom 27. April) bekräftigte Lloyd Fonds in der Hauptversammlung.