hip London – Der Vermögensverwalter Schroders hat Verhandlungen mit der Lloyds Banking Group über eine enge Zusammenarbeit im Wealth Management bestätigt. Sky News hatte zuvor von einem dreiteiligen Deal zwischen Lloyds und Schroders berichtet. Die schottische Großbank wolle ihre 13 Mrd. Pfund schwere Wealth-Management-Sparte in ein Joint Venture einbringen, an dem sie 50,1 % halten wird. Schroders werde zudem das 109 Mrd. Pfund schwere Assetmanagement-Mandat von Scottish Widows erhalten. Lloyds werde außerdem mit 19,9 % bei Cazenove Capital einsteigen, der Sparte von Schroders, die sich um sehr vermögende Privatkunden kümmert. Alles in allem habe der dreiteilige Deal ein Volumen von um die 500 Mill. Pfund, berichtete Sky News. Lloyds werde von der Investmentboutique Evercore Partners beraten.Schroders zufolge gibt es keine Gewissheit, dass es zu einer Übereinkunft kommen wird. Zu den in den Medien genannten Details schwieg der Vermögensverwalter, der angeblich die britische Königin zu seinen Kunden zählt. Das Mandat von Scottish Widows wird in der Pflichtveröffentlichung gar nicht erwähnt. Lloyds hatte es Standard Life Aberdeen im Februar aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Bedenken entzogen. Der Hintergrund: Vor fünf Jahren verkaufte die Bank ihre Vermögensverwaltungstochter an Aberdeen und stieg im Gegenzug zum Großaktionär des Vermögensverwalters auf. Neben BlackRock und J.P. Morgan hatte sich angeblich auch Goldman Sachs um das Mandat beworben.Schroders bekäme durch den Deal Zugang zum weit verzweigten Kundenstamm der Bank Lloyds könnte wiederum auf die Expertise von Schroders in Sachen Technologie und Investmentmanagement zurückgreifen. Der Ausbau des Wealth-Management-Geschäfts gehört zu den erklärten Zielen von CEO António Horta Osório. Im Retail Banking ist die Lloyds Banking Group mit ihren Marken Bank of Scotland, Halifax und Lloyds Bank in Großbritannien bereits die Nummer 1. Angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen werden andere Einnahmequellen wie Kreditkarten oder Versicherungen für die Großbanken immer wichtiger. In der Investmentmanagementbranche schreitet unterdessen die Konsolidierung voran. Zuletzt übernahm Rathbones Brothers den schottischen Rivalen Speirs & Jeffrey.