Lloyds-Gewinn verpufft
hip London – Eine hohe Risikovorsorge für ausfallbedrohte Kredite hat das Vorsteuerergebnis der Lloyds Banking Group im Auftaktquartal nahezu aufgefressen. Wie der größte britische Hypothekenanbieter mitteilte, schrumpfte es auf 74 (i.V. 1 603) Mill. Pfund zusammen, nachdem 1,43 Mrd. Pfund für faule Kredite zurückgelegt wurden. Das bereinigte Vorsteuerergebnis sackte auf 558 (2 168) Mill. Pfund ab. Am Markt hatte man mit einem etwa doppelt so hohen Wert gerechnet.Im Gegensatz zu anderen Großbanken hat das schottische Institut kein nennenswertes Investment-Banking-Geschäft und konnte deshalb weder von der Volatilität an den Finanzmärkten profitieren, noch sinkende Zinsen und steigendes Kreditrisiko anderweitig ausgleichen. Hypotheken mit vergleichsweise hohen Zinsen werden langsam durch solche mit niedrigeren abgelöst. Die Bereitschaft der Verbraucher, mit der Kreditkarte shoppen zu gehen, ist seit Beginn des Lockdowns deutlich zurückgegangen.Die Rückstellungen waren wesentlich höher als der Schnitt der Analystenerwartungen, der bei 890 Mill. Pfund gelegen hatte. Wie CEO António Horta-Osório ausführte, gewährte die Bank ihren Schuldnern bereits in 880 000 Fällen Zahlungsferien, sowohl für Hypotheken als auch für Kreditkartenschulden, Verbraucherkredite und Autofinanzierungen. Die Nettozinsmarge ging seit Jahresbeginn um sechs Basispunkte auf 2,79 % zurück. Das Management gehe davon aus, dass sie im laufenden Quartal um bis zu 40 Basispunkte fallen dürfte, berichtete der Jefferies-Bankenexperte Joseph Dickerson nach der Analystentelefonkonferenz zu den Geschäftszahlen. Weil keine Dividende gezahlt wurde, verbesserte sich die Kernkapitalquote.