dpa-afx London – Der Chef der teilverstaatlichten britischen Großbank Lloyds, Antonio Horta-Osorio, hat einem Bericht zufolge ehrgeizige Dividendenpläne formuliert. Innerhalb von drei Jahren wolle er bis zu 70 % des Überschusses an die Aktionäre auszahlen, berichtete die “Financial Times”. Diesen Plan habe Horta-Osorio kürzlich bei Analystenveranstaltungen genannt, schrieb das Blatt unter Berufung auf Teilnehmer.Am Donnerstag hatte die Bank erstmals seit der Finanzkrise wieder Gewinnausschüttungen in Aussicht gestellt und angekündigt, darüber mit den Aufsichtsbehörden sprechen zu wollen. Dem Bericht zufolge könnte es im kommenden Jahr zunächst langsam mit einem Penny pro Aktie beginnen. Etwa 2015 solle dann eine Ausschüttungsquote von 60 bis 70 % möglich sein, so der Plan der Konzernspitze.Lloyds sieht sich fünf Jahre nach der Teilverstaatlichung wieder auf Erfolgskurs. In der ersten Jahreshälfte verdiente das Institut unter dem Strich knapp 1,6 Mrd. Pfund (rund 1,84 Mrd Euro). Vor einem Jahr hatte die Bank noch einen Fehlbetrag von 662 Mill. Pfund ausgewiesen.Inzwischen hat sich auch der Aktienkurs so weit erholt, dass der Regierung bei einem Verkauf ihrer Anteile an der Bank ein Gewinn winkt. Ein erstes Aktienpaket soll im Herbst auf den Markt kommen. Die Aussicht auf eine ordentliche Ausschüttung dürfte bei Investoren den Appetit auf eine Zeichnung wecken. Der Staat hatte Lloyds in der Krise mit 20 Mrd. Pfund gerettet und hält derzeit rund 39 % an der Bank.