Lloyd's of London kann Ergebnis halten
hip London – Der weltgrößte Versicherungsmarkt Lloyd’s of London hat seinen Vorsteuergewinn vor dem Hintergrund niedriger Zinsen und nachgebender Prämienraten auf dem Vorjahresniveau von 3,2 Mrd. Pfund gehalten. Chief Executive Inga Beale sprach von “starken” Zahlen, trotz eines schwierigen Marktumfelds. “Die robuste Performance des Markts im vergangenen Jahr spiegelt eine gemeinsame Leistung wider, auf die wir stolz sein sollten.” Die Bruttoprämieneinnahmen blieben mit 25,3 (25,6) Mrd. Pfund nahezu stabil. Die Kapitalverzinsung ging dagegen auf 14,7 (16,2) % zurück.”Angesichts globaler Herausforderungen, der Fülle von Kapital und des Niedrigzinsumfelds sichert sich Lloyd’s proaktiv Möglichkeiten für Wachstum und Diversifizierung”, sagte Beale. Seit 2007 ist Lloyd’s of London in Schanghai vertreten. Diesen Monat eröffnete der Versicherungsmarkt eine Zweigstelle in Peking. Ebenfalls im März ging die Lloyd’s-Plattform in Dubai an den Start. Die sogenannte Combined Ratio, mit der Schadenaufwendungen und Kosten ins Verhältnis zu den Einnahmen gestellt werden, verschlechterte sich auf 88,1 (i.V. 86,8) %. Quoten unter dem Break-even bei 100 % bedeuten Zeichnungsgewinne. Lloyd’s betont jedoch, damit besser als die Wettbewerber abzuschneiden, die im Schnitt eine Combined Ratio von 93,1 % auswiesen.Pensionskassen, Lebensversicherer und Family Offices treten vermehrt in Konkurrenz zu den klassischen Rückversicherern. Der zunehmende Wettbewerbsdruck zwingt zur Größe und zu einem breiten Produktangebot. Nach der Übernahme des größten Syndikatsbetreibers Catlin durch XL und dem Kauf von Brit Insurance durch Fairfax Financial rücken auch die fünf anderen börsennotierten Versicherer, die bei Lloyd’s of London tätig sind, als mögliche Übernahmekandidaten ins Blickfeld: Amlin, Beazley, Hiscox, Lancashire Holdings und Novae.Lloyd’s of London beteiligte sich an der Ausarbeitung eines Berichts der britischen Regierung zur Rolle der Versicherungsbranche bei der Bekämpfung von Cyberattacken. Beale zufolge kommt den Versicherern eine “Schlüsselrolle” beim Schutz vor Cyberrisiken zu. Wie aus der Ausarbeitung hervorgeht, verfügen bislang weniger als 10 % der Unternehmen über Versicherungsschutz gegen Cyberrisiken. Das nach London strömende Prämienvolumen mit Cyber-Bezug wird darin auf 160 Mill. Pfund beziffert.