Lone Star begibt Subprime-Anleihe

Private Equity baut das ehemalige US-Bankgeschäft vorsichtig aus

Lone Star begibt Subprime-Anleihe

Von Sebastian Schmid, New YorkDie US-Großbanken haben sich in den Jahren nach der Finanzkrise aus dem Subprime-Hypothekenmarkt weitgehend zurückgezogen. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus haben indes Private-Equity-Gesellschaften das Geschäft für sich entdeckt und begonnen, Subprime-Hypotheken-Portfolios in größerem Umfang aufzukaufen. Nun wagt sich laut Bloomberg erstmals seit der Finanzkrise eine der Gesellschaften mit verbrieften Subprime-Häuserkrediten an den Markt. Lone Star Funds bringt mit Unterstützung von Credit Suisse Anleihen auf den Markt, die mit Subprime-Krediten im Volumen von knapp 162 Mill. Dollar hinterlegt sind. Die Anleihe soll von Fitch mit der Bonitätsnote “A” bewertet werden. Die Ratingagentur erklärte, fast die Hälfte der Kreditnehmer hätten in der Vergangenheit schon einmal ein Kreditproblem gehabt. Bei einigen mussten etwa Häuser in der Vergangenheit zwangsgeräumt werden. Andere waren schon einmal in Privatinsolvenz gegangen.Bankenseitig wird die Anleiheemission von Credit Suisse garantiert. Zwar hat es auch in den vergangenen Jahren nach der Finanzkrise einige mit Häuserkrediten besicherte Anleiheemissionen gegeben. Fast alle verfügten aber über staatliche Garantien – selbst außerhalb des Subprime-Bereichs. Mit der Anleiheausgabe gibt der 60 Mrd. Dollar schwere Private-Equity-Fonds Lone Star nur einen Bruchteil seiner Subprime-Risiken ab. Allein 2014 hatte die Investmentgesellschaft bei einer einzelnen Auktion 17 000 notleidende Kredite im Volumen von 3 Mrd. Dollar angekauft. Aufgrund des geringen Gesamtvolumens sehen kaum Marktbeobachter Probleme im Subprime-Hauskreditgeschäft. Kritischer wird das US-Autokreditgeschäft gesehen. Mit über 100 Mrd. Dollar ist das Subprime-Volumen hier fast dreimal so hoch wie 2009.