Lone Star ist Favorit bei Novo Banco
ths Madrid – Portugals Notenbank hat den US-Investor Lone Star zum Favoriten für die Reprivatisierung des Novo Banco erkoren. Die Regierung zeigte sich aber skeptisch. Kurz vor Ablauf der Angebotsfrist am Mittwoch erklärte der Banco de Portugal, dass man nun bevorzugte Verhandlungen mit dem US-Fonds führen werde, da dessen Offerte besser sei als die von China Minsheng und dem Konsortium aus Apollo und Centerbridge. Allerdings könnte das Angebot von Lone Star negative Einwirkungen auf die Staatsfinanzen haben, räumte die Notenbank ein.Die Amerikaner wollen 750 Mill. Euro für Novo Banco bezahlen und einen genauso hohen Betrag zur Stärkung des Kapitals aufwenden. Allerdings verlangen sie staatliche Garantien, was die Regierung aber nicht akzeptieren will. Das Finanzministerium unterstrich in einer Mitteilung von gestern, dass der Verkauf der Bank keine Folgen für die Steuerzahler haben dürfe. Die sozialistische Minderheitsregierung schließt nicht aus, dass Novo Banco letztlich in Staatsbesitz bleibt. Die Notenbank wird nun mit Lone Star verhandeln, aber die anderen beiden Bieter können ebenfalls noch mit einem verbesserten Angebot aufwarten. Das letzte Wort hat die Regierung.Währenddessen hat der Staat mit der mit Brüssel vereinbarten Rekapitalisierung der öffentlichen Caixa Geral de Depósitos (CGD) begonnen und am Mittwoch eine Kapitalerhöhung von 1,45 Mrd. Euro durch Wandelanleihen und andere Mittel vollzogen. Nach dem Rücktritt von António Domingues steht Portugals größtes Geldinstitut derzeit ohne Vorsitzenden da, weil die Europäische Zentralbank dessen designierten Nachfolger Paulo Macedo noch nicht abgesegnet hat.