sp Frankfurt – Der größte unabhängige Broker und Wertpapierhändler in den USA, LPL Financial, prüft nach Informationen von Reuters mit Unterstützung von Goldman Sachs seine strategischen Optionen, darunter auch einen möglichen Verkauf. Die Investmentbank bereite im Auftrag von LPL bereits einen Verkaufsprozess vor, der das Interesse von mehreren Unternehmen und Private Equity geweckt habe, berichtete die Nachrichtenagentur am Dienstag unter Berufung auf Insider.Es gebe keine Gewissheit, dass ein Deal zustande kommt, räumten die Quellen von Reuters ein. LPL und Goldman Sachs wollten zu der Agenturmeldung nicht Stellung nehmen. Die Aktie von LPL legte im späten Handel in New York dennoch um bis zu 11 % zu und schloss bei 33,01 Dollar knapp 7 % im Plus. Der Börsenwert stellte sich damit auf knapp 3 Mrd. Dollar. Am Mittwochvormittag lagen LPL knapp 5 % im Minus.Dem Broker macht wie der gesamten Branche das Niedrigzinsumfeld zu schaffen. Das in Boston ansässige Unternehmen muss außerdem immer höhere Kosten stemmen, um den regulatorischen Anforderungen an die Branche nachzukommen. Nachdem das Haus in den vergangenen Jahren mehrfach im Fokus von Untersuchungen der Bundesbehörden und des Staates Connecticut stand, hat LPL zuletzt verstärkt in Personal sowie IT investiert und ihre Compliance ausgebaut.Die Veränderungen im regulatorischen Umfeld schränken LPL auch mit Blick auf die Verdienstmöglichkeiten ein. So wurden auf Geheiß der Aufsichtsbehörden in den vergangenen Jahren die Gebühren für bestimmte Produkte gedeckelt. Erst im April wurde vom US-Arbeitsministerium außerdem eine Regelung vorgestellt, die die Broker beim Vertrieb von Rentenprodukten dazu zwingt, die Interessen der Kunden “treuhänderisch” zu berücksichtigen. Bisher müssen sie nur darauf achten, dass die verkauften Produkte für den Kunden “angemessen” sind. Sie tritt 2018 in Kraft, wobei die Kosten der neuen Vorschrift für LPL “nicht schrecklich bedeutend” sind, wie Chairman und CEO Mark Cassady im Juni zu Protokoll gab. Erst Private Equity, dann IPOLPL bietet neben Finanzprodukten auch Technologie, Clearing, Training und Research für gut 14 000 unabhängige Finanzberater sowie 700 Banken und Kreditgesellschaften an. Ende August stellte sie ihre Dienstleistungen rund um Advisory und Brokerage für Assets in Höhe von 502 Mrd. Dollar zur Verfügung.An der Börse startete LPL im November 2010 zu einem Angebotspreis von 30 Dollar je Aktie. Fünf Jahre zuvor hatten die Finanzinvestoren TPG Capital und Hellman & Friedman zu einer Bewertung von 2,5 Mrd. Dollar 60 % an LPL von den Gründern erworben.