Luxemburg setzt auf alternative Investmentfonds

EU-Richtlinie als Chance - Führende Stellung in Europa mit Rekordjahr weiter ausgebaut

Luxemburg setzt auf alternative Investmentfonds

sto Frankfurt – Die Fondsbranche in Luxemburg wittert zusätzliches Geschäft bei alternativen Investmentfonds. Der Branchenverband Alfi sprach sich in einer Mitteilung dafür aus, die zügige Einführung regulierter, alternativer Produkte in Europa zu erleichtern. “Eine der Top-Prioritäten von Alfi ist die Unterstützung von Fondsmanagern und institutionellen Investoren, um der Entwicklung regulierter, alternativer Investmentfonds mit Hilfe der europäischen AIFM-Richtlinie für alternative Manager zum Durchbruch zu verhelfen”, sagte Alfi-Präsident Marc Saluzzi. Die Luxemburger Anbieter blicken auf ein Rekordjahr zurück und hoffen auf einen ungebrochenen Aufwärtstrend.Die Förderung eines vorteilhaften Umfelds für die alternativen Produkte hat für Alfi im laufenden Jahr nach eigener Darstellung höchste Priorität. In Luxemburg ist die EU-Richtlinie bereits Ende 2012 in nationales Recht umgesetzt worden. Im Gegensatz zu Deutschland wurden nur die Mindestvorgaben eingeführt und nicht strengere Regeln, wie sie hierzulande geplant sind. Vor allem der in der AIFM-Richtlinie vorgesehene Pass für alternative Fondsmanager, um überall in Europa Geschäfte betreiben zu können, spielt den Luxemburgern in die Hände. Das Land ist größter, europäische Fondsstandort, wo viele ausländische Gesellschaften wegen einer dort moderaten Regulierung ihre Produkte auflegen. Alfi rechnet damit, dass Luxemburg durch die Umsetzung der AIFM-Richtlinie mit dem Zuwachs durch alternative Produkte weiter gestärkt wird.Um alternative Anbieter zu locken, hat Luxemburg mit der AIFM-Umsetzung eine Limited-Partnership-Struktur, mit der das angelsächsische Modell einer flexiblen Personengesellschaftsstruktur – ähnlich der deutschen Kommanditgesellschaft mit beschränkter Haftung – als neue Fondsstruktur eingeführt. Auch Klarstellungen im Hinblick auf die steuerliche Behandlung von Erfolgsbeteiligungen (Carried Interest) sind in dem neuen Gesetz enthalten. Alfi ist hochzufrieden mit der Arbeit der nationalen Finanzaufsicht CSSF in puncto AIFM-Umsetzung. Das jüngste Rundschreiben zu Genehmigung und Aufbau von Ucits-Managementgesellschaften wertet der Verband als “eine gute Ausgangsposition” für alternative Gesellschaften. Im März sei mit weiteren Details zu rechnen, hieß es.Ende 2012 erreichte das verwaltete Vermögen der in Luxemburg aufgelegten Fonds mit 2,38 Bill. Euro einen Höchststand – knapp 14 % mehr als ein Jahr zuvor (siehe Grafik). Zum Vergleich: In Deutschland waren es 2,04 Bill. Euro, was aber ebenfalls einen Rekord für die hiesige Branche markierte. Ein kräftiger Schubs kam vom Höhenflug an den Märkten. Zudem legten die Anleger netto 123 (in Deutschland: 103) Mrd. Euro neu an. Dies war nahezu ein Drittel (26 %) der gesamten europäischen Zuflüsse.