Luxemburg

Luxemburger Finanzplatz hat KMU-Finanzierung im Blick

Der Finanzplatz Luxemburg hat die Finanzierung von KMU für die kommenden Jahre im Blick. Aber auch digitale Assets und die Tokenisierung von Assets werden als ein wichtiges Thema eingestuft. Zudem werden die Unternehmenssteuern ab 2025 gesenkt, um den Standort für Investoren attraktiver zu machen.

Luxemburger Finanzplatz hat KMU-Finanzierung im Blick

Welche Themen und damit Initiativen sind anzugehen, und welche Kräfte müssen auf lokaler Ebene angegangen werden, um den Luxemburger Finanzplatz in den kommenden Jahren als einen führenden Standort für Kapitalallokation in Europa auszubauen? Dieser Frage gingen die Akteure auf dem diesjährigen Stock Exchange Day der Luxembourg Stock Exchange (LuxSE) nach, der unter der Devise „rethink local – unlock markets“ stand.

„Luxemburg ist ein führender Standort für die Notierung von internationalen Schuldpapieren. Die Frage ist nun, wie das Finanzökosystem auf dieser Stärke aufbauen und seine Handelsaktivitäten ausbauen kann. Wenn uns dies gelingt, kann der Finanzplatz eine wesentliche Rolle bei der Erleichterung der dringend benötigten Finanzierung sowohl für luxemburgische als auch für europäische Unternehmen und insbesondere für KMU spielen“, sagte Julie Becker, CEO der LuxSE.

Viele der erforderlichen Voraussetzungen seien am Platz bereits gegeben, und wenn die Akteure im gesamten Finanzökosystem zusammenarbeiteten, könne Luxemburg eine zentrale Rolle bei der Stärkung der europäischen Kapitalmärkte spielen. „Wir müssen in Europa eine Investitionskultur schaffen und es den europäischen Sparern leichter machen, ihr Geld für die europäische Wirtschaft einzusetzen, und alle Finanzzentren müssen sich an diesen Bemühungen beteiligen“, fuhr Becker fort. Die Mobilisierung privater Investitionen sei eines der Ziele bei der Einrichtung von LuxxPrime gewesen, eines speziellen Bereichs auf der Handelsplattform der LuxSE, der dem Handel mit Anleihen für Privatkunden gewidmet ist und auf dem man auch Privatanlegern den Handel mit grünen Anleihen ermöglichen werde. An der LuxSE sind gut 43.000 Wertpapiere aus rund 100 Ländern und von mehr als 1.000 Emittenten gelistet.

„Wir sehen große Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Börsennotierung und des Aktienhandels. Die Ausweitung dieses Bereichs erfordert eine Mobilisierung des gesamten Finanzökosystems und könnte die Rolle Luxemburgs als Kapitalmarktzentrum verändern“, so Becker. Eine verstärkte Handelstätigkeit werde nicht nur für die luxemburgischen Unternehmen von Vorteil sein, sondern auch zu den Zielen der Kapitalmarktunion und der EU-Strategie für Kleinanleger beitragen.

Unterstützung gibt es vom Finanzministerium. Finanzminister Gilles Roth erklärte, die Unternehmenssteuern würden ab 2025 um einen Prozentpunkt gesenkt. Das macht das Großherzogtum für die Ansiedlung von Firmen attraktiver. Auch ein verbessertes Steuersystem stellt er Firmen in Aussicht.

Als ein wichtiges Erfordernis erachtet Roth die Verbesserung der Ausbildung im Bereich der Finanzen und Finanzmärkte. Gerade in den vergangenen Jahren hat es an den internationalen Finanzmärkten zahlreiche Innovationen gegeben, die auch mit einem hohen Grad an Komplexität der Produktstrukturen einhergehen und ein tiefes Verständnis erfordern. Als ein klares Betätigungsfeld für den Finanzplatz erachten die Akteure AI (artificial intelligence).

Einen Bereich, den die Akteure am Finanzplatz des Großherzogtums klar im Blick haben, sind digitale Assets und die Tokenisierung von Assets, die ein enormes Potenzial für das Wachstum des Finanzplatzes mit sich bringen. Vorstellbar sei, Luxemburg als ein Center für digitale Assets und die Tokenisierung zu etablieren.

Luxemburger Finanzplatz
hat KMU-Finanzierung im Blick

Großherzogtum senkt ab 2025 Unternehmenssteuern

kjo Luxemburg
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