"M & A-Aktivität wird anziehen"

Bank of America positiv gestimmt für Transaktionsgeschäft - Feindliche Übernahmen werden salonfähig

"M & A-Aktivität wird anziehen"

Der globale M & A-Boom macht einen kleinen Bogen um Europa. Bank of America Merrill Lynch ist aber zuversichtlich, dass es reichlich Treiber gibt, hier für mehr Geschäft zu sorgen.bg Frankfurt – Die Investmentbanker der Bank of America Merrill Lynch in Deutschland gehen davon aus, dass sich das Geschäft mit Mergers & Acquisitions (M & A) im kommenden Jahr grundsätzlich beleben wird. “Wir sind positiv gestimmt, dass die Aktivität anziehen wird”, so der Landeschef für die deutschsprachige Region, Armin von Falkenhayn, in einem Pressegespräch. Bank of America hat einige Treiber identifiziert, dazu zählen unter anderem der technologische Wandel, regulatorische Vorgaben wie im Gesundheitssektor, die zunehmende Bedeutung aktivistischer Aktionäre, der Trend zu Unternehmensabspaltungen aus Konzernstrukturen (Carve-outs/Spin-offs) sowie die Feuerkraft der Private-Equity-Branche.Dass die Provisionen für M & A-Berater dabei auf Tiefstständen verharren, könne für die Unternehmen einen weiteren Anreiz darstellen, Akquisitionen anzugehen. Es sei zu beobachten, dass sich die Industrieführer in Bereichen wie zum Beispiel Containerschiffe und industrielle Gase in eine Art Endspiel zur Auflösung oligopolistischer Strukturen begeben, so Falkenhayn. Dass auf dem globalen M & A-Markt “wieder was geht”, das zeigt die Bestandsaufnahme: In diesem Jahr rückt sogar der 2007er Rekordwert von 4,57 Bill. Dollar in Reichweite. Insgesamt kommt der M & A-Zyklus nach Einschätzung der Bank of America aber nun in eine fortgeschrittene Reifephase und dürfe zwei Drittel des Aufschwungs bereits hinter sich haben (siehe Grafik).Nur der europäische Markt komme nicht wirklich in Schwung und bewege sich weiter auf bescheidenem Niveau, so der Tenor der versammelten Investmentbanker. Das müsse so aber nicht bleiben, deuteten die historischen Muster doch auf ein beträchtliches Aufwärtspotenzial in der entscheidenden Kategorie bei Deals in der Größenordnung von 1 Mrd. bis 5 Mrd. Euro hin. Bank of America geht davon aus, dass es auch in Europa verstärkt zu feindlichen und grenzüberschreitenden Geboten kommen wird – “hostile bids” würden auch hierzulande zunehmend salonfähig, so Falkenhayn. In diesem Jahr sei es global schon zu mehr als 300 unerbetenen öffentlichen Übernahmeangeboten gekommen nach 142 im Vorjahr. Für Mandate zur Abwehr solcher Annäherungsversuche sieht sich das Institut gut gerüstet, gehörten Defensivmaßnahmen doch zum Instrumentenkasten der Bank. Im Corporate Banking punktet sie mit ihrem internationalen Netzwerk und widmet sich derzeit intensiv der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs – dazu zählt auch das Erproben der Blockchain. Insgesamt wolle man stark in Produkte für mehr Transparenz und Geschwindigkeit im grenzüberschreitenden Transaction Banking investieren, sagte der das Corporate Banking verantwortende Nikolaus Närger.