M & A knüpft an Glanzzeit an

Volumen steigt kräftig - Deutschland abgeschlagen

M & A knüpft an Glanzzeit an

kb Frankfurt – Auf 1,9 Bill. Dollar summieren sich die in der ersten Jahreshälfte angekündigten Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M & A), bei denen Investmentbanken als Berater eingeschaltet wurden. Dies ist fast ein Drittel mehr als vor Jahresfrist und der höchste Stand seit 2007, als Transaktionen über 2,13 Bill. Dollar angekündigt worden waren, wie aus Daten von Thomson Reuters per 16. Juni hervorgeht. Der M & A-Markt knüpft damit an alte Glanzzeiten an.Rudelführer der Investmentbanken im globalen Ranking ist einmal mehr Goldman Sachs mit 30 Mandaten für insgesamt 561 Mrd. Dollar. Morgan Stanley, J.P. Morgan und Bank of America Merrill Lynch folgen mit Volumina von 451 Mrd. bis 413 Mrd. Dollar. Die Deutsche Bank steht weltweit auf Rang 10 mit einem Volumen von 159 Mrd. Dollar.In Deutschland sieht die M & A-Welt dagegen düster aus. Das Volumen der angekündigten M & A-Transaktionen mit deutscher Beteiligung belief sich im bisherigen Jahresverlauf lediglich auf 37,3 Mrd. Dollar und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als halbiert. Der Rückgang geht den Daten von Thomson Reuters zufolge insbesondere auf eine Abnahme bei grenzüberschreitenden Transaktionen zurück. So erreichte das Volumen der Transaktionen mit deutschen Zielunternehmen (“inbound” und innerdeutsch) 23,9 Mrd. Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von 32 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.Demgegenüber hatten rein inländische Deals einen Anteil von 38 % an Transaktionen mit einem deutschen Zielunternehmen. Im Vorjahr betrug der Anteil 17 %. Die übrigen 62 % entfallen auf ausländische Käufer. Das Volumen von rein inländischen Transaktionen beläuft sich auf 9,0 Mrd. Dollar seit Jahresbeginn 2015. Das ist immerhin ein Anstieg von 50 % zum Vergleichszeitraum. Das Volumen von nach Deutschland gehenden Transaktionen (inbound) sank um 49 % auf 14,9 Mrd. Dollar. Die in dieser Woche angekündigte Übernahme der Galeria Kaufhof durch Hudson’s Bay über 3,2 Mrd. Dollar konnte den Rückgang kaum auffangen. Mit 64 Deals im Gesamtwert von 8,6 Mrd. Dollar, inklusive des Verkaufs von Süddeutsche Wohnen Management Holding an die Deutsche Annington für 2,1 Mrd. Dollar, hatten die M & A-Deals im Immobiliensektor mit 36 % den größten Anteil am gesamten Transaktionsvolumen mit deutschen Zielunternehmen.J.P. Morgan belegt den ersten Platz im Ranking der Finanzberater für M & A-Transaktionen mit deutscher Beteiligung und steigt damit um fünf Plätze auf, nach Rang 6 im Vorjahr. Die Bank beriet bei sechs Transaktionen mit einem Gesamtwert von 8,0 Mrd. Dollar. Die Deutsche Bank rückt den vorläufigen Zahlen zufolge auf Rang 2 vor, während sich Morgan Stanley per 15. Juni an dritter statt erster Stelle wiederfindet. Bank of America und Credit Suisse rücken in Deutschland auf Rang 4 und 5 vor.