M&A-Banker auf Fusionskurs
M & A-Berater suchen selbst ihr Heil in Fusionen und Übernahmen. Jetzt schließt sich die europäische Altium mit der amerikanisch-japanischen GCA Savvian zu einer Einheit zusammen. Beide sind auf Transaktionen in Technologiebranchen fokussiert.Von Walther Becker, FrankfurtUnd wieder sucht ein Corporate-Finance-Berater den Schulterschluss. Diesmal hat einer der Großen der Branche einen Partner im Ausland gefunden: Altium fusioniert mit der Investmentbank GCA Savvian. Diese ist in Tokio börsennotiert. Mit dem Deal will Altium vor allem den amerikanischen und asiatischen Markt besser erschließen, während GCA Savvian sich Zugang zu Europa verschaffe, wo sie bisher nicht vertreten ist.Altium hat die Verbindungen zu den bisherigen Kooperationspartnern in Asien und Nordamerika gekappt. “Der Markt schreit nach One-Company-Approach und weniger nach Partnerschaften und noch weniger nach Netzwerken”, begründet Martin Kühner, Managing Director im Münchner Büro von Altium, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung den Schritt. Sascha Pfeiffer, Board Member und Managing Director des Frankfurter Büros, sagt: “Wir haben uns anderthalb Jahre umgeschaut, und andere sind auf uns zugekommen. GCA passt mit Abstand am besten zu uns.” Er spricht von einer “attraktiven Kombination, um die nächste Wachstumsstufe zu zünden”. Wie Moelis, Evercore & Co.Man katapultiere sich in eine andere Liga: GCA werde zum global siebtgrößten börsennotierten M & A-Haus. Pfeiffer sieht Moelis, Evercore, Greenhill oder Lazard als Rivalen. Der Honorarumsatz liege kombiniert bei 164 Mill. Euro, für den 370 Mitarbeiter an 14 Standorten in zehn Ländern sorgen. Rund 300 M & A-Professionals und Beratungsspezialisten für Wachstumsunternehmen schlossen den Angaben zufolge in den vergangenen drei Jahren über 315 Transaktionen ab.”Es hat noch keine europäische Investmentbank geschafft, in den USA aus eigener Kraft wirklich Fuß zu fassen. Dagegen sind die amerikanischen Häuser mit Vehemenz in den europäischen Markt eingedrungen”, sagt Pfeiffer. Altium, die nun die Partnerschaft aufgibt, ist der kleinere Partner und bringt 110 Leute und 60 Mill. Euro mit. Deren Gesellschafter werden aber mit 30 % an der neuen Einheit den größte Aktionärsblock stellen – die GCA-Partner insgesamt halten deutlich mehr als 50 %. GCA Savvian entstand aus der Fusion der japanischen GCA mit der amerikanischen Tech-Advisory-Boutique Savvian 2007.Auch Altium ist eine starke Nummer in Technologie. Fusioniert tritt man global mit dem Namen GCA auf, in Europa unter GCA Altium. “Wir führen unser Geschäft so fort wie bisher, haben aber ein starkes amerikanisches und asiatisches Geschäft dazubekommen und führen unseren Namen weiter”, betont Kühner. Die Partner schielen künftig auch auf größere Deals, bisher geht es Altium meist um Unternehmenswerte von 50 Mill. bis 500 Mill. Euro. Doch auch bei größeren Akquisitionen wie Douglas hat man Zugang auch über familiäre Beziehungen. Altium ist stark auf Mid Caps in Technologiebranchen ausgerichtet. “Unsere Kapazitäten sind bis zum Anschlag ausgelastet”, sagt Pfeiffer, der selbst in den Board einzieht. Altium entstand in den 1980er Jahren, als die Gründer der Beteiligungsgesellschaft Apax eine Finanzierungsfirma etablierten. Seit 1990 ist man in München und Zürich präsent, später kam Frankfurt dazu. Altium hatte bisher in Indien, China und Nordamerika Partner ohne eigene Büros.