M&A-Boutiquen setzen auf den Tech-Trend
wb Frankfurt – Im Investment Banking tut sich auch abseits der großen Adressen eine ganze Menge. Ein Trend geht dahin, spezialisierte Tech-Teams an Bord zu holen und auf diesem Gebiet international zu expandieren und sich global zu vernetzen. So stärkt sich Alantra, die im Sommer das Beratungsgeschäft für Kreditportfolios von KPMG erworben hatte, jetzt in Schanghai und Kalifornien. Alantra, die sich als “globaler Midmarket-Spezialist mit einer starken Präsenz im deutschsprachigen Raum” bezeichnet, und deren Zentrale in Madrid ist, integrierte jetzt die Investment-Banking-Boutique Inertia Advisors in San Francisco mit einem ein Team von fünf Senior-Bankern. Geleitet wird es einer Mitteilung zufolge von Irfan Iqbal, der 15 Jahre Investment-Banking-Erfahrung in Technologie habe.Unternehmen weltweit ergänzen und beschleunigen ihre eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit der Akquisition von innovativen Start-ups und Wachstumsunternehmen. Namhafte Investmentbanken und Corporate-Finance-Beratungen verstärken sich daher im Technologiesektor, indem sie auf diese Branche spezialisierte M&A-Boutiquen übernehmen oder deren Spezialisten anwerben, um eigene Einheiten aufzubauen. Alantra sieht sich mit ihrer Präsenz in 21 Ländern im Vorteil.Auch die Konkurrenz ist aktiv: So hatte vor gut einen Jahr DC Advisors die beiden Boutiquen Sagent Advisors und Signal Hill unter ihre Fittiche genommen. Anfang 2018 hatte sich Houlihan Lokey aus den USA die Investmentbank Quayle Munro zugelegt. Rothschild baute nach Marktinformationen eine neue Einheit mit 50 Bankern auf, die sich voll und ganz um Tech-M&A kümmert. Im Frühjahr akquirierte die französische Natixis die M&A-Berater Fenchurch, Vermilion und Clipperton.Mit dem Zuwachs von Alantra, dem C.W. Downer in den USA, in Südamerika Landmark und in London Catalyst Partners vorangingen, wächst das globale Technologieteam auf mehr als 20 Experten. San Francisco ist nach Boston und New York der dritte Standort von Alantra in den USA. Zuvor war der Ausbau in Schanghai um vier Experten (zwei von Lincoln) bekannt gegeben worden.