M&A-Markt trotz Sommerloch auf Rekordjagd

Protektionismus belastet das Klima für grenzüberschreitende Transaktionen

M&A-Markt trotz Sommerloch auf Rekordjagd

wb Frankfurt – Der globale und der deutsche Markt für Fusionen und Übernahmen sind trotz einer Flaute über die Sommermonate auf Rekordkurs. International wurden bislang nach Daten von Thomson Reuters Transaktionen im Volumen von gut 3,1 Bill. Dollar angekündigt, 41 % mehr als im Vergleichszeitraum 2017 und ebenso viel wie im bisherigen Rekordjahr 2007. Mit deutscher Beteiligung sind Deals über 216,9 Mrd. Dollar vereinbart worden, was einem Plus von 137 % entspricht. Allerdings gab es im dritten Quartal keinen Megadeal. Milliardentransaktionen wie jüngst der Verkauf von Hymer in die USA waren rar gesät. “Mittelfristig werden aktuelle Handelsauseinandersetzungen und die verschärften nationalen regulatorischen Rahmenbedingungen wie z. B. die Prüfung durch CFIUS (Committee on Foreign Investment) bei jeder Transaktion mit einem US-Nexus die grenzüberschreitende Aktivität dämpfen”, erwartet Birger Berendes, M&A-Leiter der Bank of America Merrill Lynch im deutschsprachigen Raum. “Im Kielwasser des Handelskriegs zwischen den USA und China hat sich auch das Klima für grenzüberschreitende M&A-Transaktionen verschlechtert”, beobachtet Hartmut Krause, M&A-Anwalt und Partner von Allen & Overy.Unter den Top-10-Deals global finden sich mit der geplanten Fusion der Softbank-Tochter Sprint mit T-Mobile US sowie der Akquisition von Innogy durch Eon zwei Deals mit deutscher Beteiligung. Gemessen am beratenen Volumen liegt hierzulande Goldman Sachs mit Abstand vorn, gefolgt von Deutscher Bank und Morgan Stanley. Global hat Morgan Stanley diesmal die Nase vorn und verdrängt Goldman Sachs von Platz 1. J.P. Morgan und Citi folgen. Die Deutsche Bank schafft es mit Rang 9 (i.V. 12) wieder unter die Top 10. Sie führt im deutschen Geschäft mit Schuldtiteln (Debt Capital Markets, DCM) vor Unicredit und J.P. Morgan. Am Aktienprimärmarkt (ECM), wo sich 2018 ein IPO-Rekord abzeichnet, rangiert J.P. Morgan an der Spitze, gefolgt von Goldman, Bank of America und der Deutschen. In DCM und ECM sorgte Bayer mit 15 Mrd. bzw. 7 Mrd. Dollar für die größten Deals zur Finanzierung der Monsanto-Übernahme.—– Bericht Seite 3