Manfred Laux 75
sto – Manfred Laux ist einer der Protagonisten gewesen, die dem Investmentsparen in Deutschland zum Durchbruch verholfen haben. Er feiert am Samstag seinen 75. Geburtstag. Der promovierte Jurist, diplomierte Volkswirt und studierte Verwaltungswissenschaftler war von 1987 bis Ende 2001 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI), der damals noch Bundesverband Deutscher Investment- und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften hieß.Als Laux 1975 vom Verband deutscher Hypothekenbanken kommend zunächst Geschäftsführer des Fondsverbands wurde, lag die Investmentbranche am Boden. Dafür hatte auch der Betrugsskandal um die Fondsgesellschaft Investors Overseas Services (IOS) von Bernard Cornfeld gesorgt, die auch hierzulande etliche Anleger um ihr Geld gebracht hatte.Als wahrer Überzeugungstäter sorgte Laux dann in den Jahren darauf dafür, dass der Fondsstandort Deutschland aufblühte und zu internationalem Niveau aufschloss. Er kämpfte unermüdlich dafür, dass zahlreiche Gesetzesinitiativen den Rahmen für Kapitalanlagegesellschaften verbesserten: Vermögensbildungs- und -beteiligungsgesetze sowie Finanzmarktförderungsgesetze verhalfen der Idee des Investmentsparens zum Durchbruch. Die zahlreichen Paragraphenwerke, die durch seinen Einsatz und seine guten Kontakte zu Berliner Politikern zustande kamen, trugen damals den Spitznamen “Lex Laux”.Ihm ist es in erster Linie auch zu verdanken, dass bei der Einführung der Riester-Rente die Fonds als staatlich geförderte Sparform mit aufgenommen wurden. Auch einige Produktinnovationen trugen seine Handschrift, allerdings waren nicht alle ein großer Erfolg. So ist er der Vater des AS-Fonds (Altersvorsorge-Sondervermögen), der aber eher eine Nische besetzt. Auch in Brüssel setzte sich Laux dafür ein, dass sich das regulatorische Umfeld für Fondsgesellschaften enorm verbesserte. Gleiche Chancen für alleMit missionarischem Eifer warb er in seinen bald drei Jahrzehnten aktiver Tätigkeit für die Fondsbranche für die Chancengleichheit aller Anleger auf allen Anlagemärkten. Diese gibt es aber weiterhin nicht. Und dass sich immer mehr Privatanleger im Laufe der Börsenturbulenzen und der Finanzkrise, die das investierte Vermögen dahinschmelzen ließen, dauerhaft aus Fonds verabschieden, dürfte für den äußerst umtriebigen und quirligen Ruheständler eine besonders frustrierende Erfahrung sein.